Gestorben

Architekt und Antiquar Felix Rosenthal verstorben

13. Oktober 2009
von Börsenblatt
Im Alter von 92 Jahren verstarb am 3. Oktober in Berkeley, Kalifornien, der Architekt und Antiquar Felix Rosenthal, Enkel des berühmten Münchener Antiquars Jacques Rosenthal. Das teilt die Familie Rosenthal mit.

Felix Rosenthal, Bruder von Albi und Bernard Rosenthal, wurde im Januar 1917 in München geboren und wanderte 1933 nach Florenz, die Heimatstadt seiner Mutter Margherita Olschki, aus. Über Frankreich, die Schweiz und Chile gelang ihm nach Kriegsausbruch die Übersiedlung in die USA, wo er nach drei Jahren Armeedienst an der University of California Berkeley Architektur studierte und während seines Studiums unter anderem als Assistent von Erich Mendelsohn arbeitete.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, ab 1948, war Rosenthal als Architekt in San Francisco tätig. Anfang der 1970er Jahre übernahm er, nach dem Tod des langjährigen Leiters Alfred Frauendorfer, das von seinem Vater Erwin J. Rosenthal 1920 gegründete Antiquariat L'Art Ancien in Zürich. Sein Bruder Bernard schreibt über diesen Berufswechsel: "Von Natur aus war Felix Rosenthal ein lebensfreudiger, geselliger, toleranter und liebenswürdiger Mensch (an pedantischen bibliografischen Details war er nicht besonders interessiert), seine Teilnahme an Buchmessen und die damit verbundenen Kontakte mit vielen Kollegen und Sammlern boten ihm Gelegenheit, sich schnell in seine 'Vita Nova' einzufügen […]. Besonders stolz war er auf den Katalog 'Flight' über die Geschichte der Luftschiffahrt, dessen Beschreibungen größtenteils auf seinen fundierten Kenntnissen der Geschichte der Technik beruhten."

Nach dem Tod seiner Eltern wurde diese Firma 1984 von Felix Rosenthal aufgelöst, und er kehrte in die Vereinigten Staaten zurück.

Ein ausführlicher Nachruf auf Felix Rosenthal von Bernard Rosenthal folgt in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift "Aus dem Antiquariat".