Ausstellungen

Buchobjekte von Michael Berger im Antiquariat Helmut R. Lang

9. November 2009
Redaktion Börsenblatt
"Und zum Schluss spricht der Colt": der Sammler Michael Berger zeigt im Wiesbadener Antiquariat Helmut R. Lang eigene FLUX-Buch/Kunstobjekte.
Ungewöhnliches können momentan Besucher im Antiquariat Helmut R. Lang in Wiesbaden (Herderstraße 28) sehen: Mit mehr als 30 Buchobjekten präsentiert Michael Berger, in der Öffentlichkeit eher bekannt als Kunstmäzen, Fluxussammler und -förderer, erstmals seine eigenen künstlerischen Ideen und vervollständigt das leere Buch zum Unikat und Kunstobjekt.

Das Buch von Hermann Siegfried Rehm über das "Deutsche Lachen" etwa kann nach Bergers 'Eingriff' mit einem metallenen Türknauf geöffnet werden. Daneben eine Hommage an Joseph Beuys: Eine Schiefertafel auf dem Vorderdeckel eines Buches trägt die Aufschrift: "Ich bin auf der Suche nach dem Dümmsten" analog der Beuys'schen Vorstellung: "Jeder Mensch ist ein Künstler!" Ein Gehörn auf einem anderen Buch verrät, dass es darin um "Jägerlatein" geht. Die Cowboyroman-Schnulze von Tom Prox "Und zum Schluss spricht der Colt" aus den 1950er Jahren ist von einem Spielzeug-Colt durchbohrt. Der Band "Top secret" lässt nur mit Schlüssel über das montierte Vorhänge-Schloss den Inhalt "er-öffnen". Und aus dem Vorderdeckel eines Original-Ausstellungskatalogs von Kevin Clarke aus dem Museum Wiesbaden weist eine Porzellanhand auf den neuen Titel: "Geben ist seliger als nehmen".

Michael Berger, der eine der größten privaten Joseph Beuys-Sammlungen in Deutschland besitzt, betätigt sich zudem als Scherzartikelerfinder und betreibt in Wiesbaden unter anderem das "Lachtmuseum" Harlekinäum.

Die Ausstellung ist noch bis zum 1. Januar im Antiquariat Helmut R. Lang (Herderstraße 28, 65183 Wiesbaden), montags bis donnerstags von 9 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung, zu besichtigen. – Anschließend wird sie bis Ende März 2010 in Helmut R. Langs zweitem Geschäft in Rennerod (Hauptstraße 71, 56477 Rennerod) aufgestellt.