Bibliotheken

Johannes a Lasco Bibliothek in Emden wiedereröffnet

4. Februar 2010
Redaktion Börsenblatt
Die renommierte Forschungsstätte des reformierten Protestantismus in Emden ist seit kurzem wieder geöffnet. Neuer Wissenschaftlicher Leiter der Johannes a Lasco Bibliothek ist der Pastor und Kirchenhistoriker Jan Marius Jacob Lange van Ravenswaay.

Die Emder Johannes-a-Lasco-Bibliothek, die für den reformierten Protestantismus weltweit bedeutendste Bibliothek, wurde am 1. Februar unter neuer Leitung wiedereröffnet. Neben Lange van Ravenswaay bestimmte das neue Kuratorium der Stiftung Johannes a Lasco Bibliothek Wilhelm Neef als zweiten Vorstand und kaufmännisch-juristischen Leiter; ein wissenschaftlicher Beirat unterstützt beide. Neef hatte nach der fristlosen Kündigung des ehemaligen Bibliotheksdirektors und Stiftungsvorstands Walter Schulz, der inzwischen in erster Instanz wegen Untreue verurteilt wurde, ab September 2008 das Haus als kommissarischer Vorstand geführt. Unter Schulz' Ägide war das Stiftungsvermögen auf 1,6 Millionen Euro abgesunken, und im Januar 2009 musste die Bibliothek wegen wirtschaftlicher Probleme bis zur jetzt erfolgten Neuordnung schließen.

Im Vorfeld der Wiedereröffnung haben die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und ihre Gliedkirchen, wie in der Presse berichtet, das Stiftungsvermögen der Bibliothek durch eine Finanzhilfe von etwa sieben Millionen Euro wieder auf den alten Stand von rund 8,4 Millionen Euro gebracht, weiter eine Anschubfinanzierung von 200.000 Euro gewährt. Die Verwaltung des Stiftungskapitals übernimmt künftig allein die EKD.