Verluste beim Sortimentsbuchhandel
Nicht ganz so gut hat das neue Jahr für den Sortimentsbuchhandel begonnen. Für sich betrachtet hat dieser Absatzkanal beim Barumsatz 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verloren. Beim Rechnungsumsatz war der Einschnitt mit minus 6,9 Prozent noch gravierender. Bei den Editionsformen haben – über alle Absatzkanäle hinweg – vor allem die Taschenbücher Punkte gesammelt: Sie legten um 3,5 Prozent zu (siehe Grafik). Für Hard- und Softcover ging es um 2,1 Prozent nach oben. Bei den Audiobooks, die schon seit Längerem nicht mehr an das dynamische Wachstum früherer Zeiten anknüpfen können, schlägt zu Jahresbeginn sogar ein Minus von 1,1 Prozent zu Buche.
Bestseller sorgen für Umsatzplus
Bei den Warengruppen kamen dem Buchhandel die starken Bestseller zugute: Sie verhalfen der Belletristik zu einem Plus von 7,1 Prozent. Titel wie Daniel Kehlmanns "Ruhm" verkaufen sich derzeit bestens und sorgen für die entsprechenden Umsätze (siehe Seite 24). Noch stärker nach oben ging es für die Kinder- und Jugendbücher, die 17 Prozent hinzugewonnen haben – Stephenie Meyer und Cornelia Funke sei Dank. Von Helmut Schmidts Biografie "Außer Dienst" oder von Barack Obamas Buch "Ein amerikanischer Traum" profitieren die Sachbücher, mit denen 8,8 Prozent mehr umgesetzt wurden als im Januar 2008.
Reisebücher rutschen ab
Die übrigen Warengruppen mussten allesamt mit negativen Vorzeichen vorliebnehmen. Am stärksten hat es die Reisebücher mit einem Minus von 16,1 Prozent getroffen. Weil ein Nachfolger von Hape Kerkeling nicht in Sicht ist, bröckeln die hohen Umsätze Monat für Monat ab. Auch Sozialwissenschaften, Recht und Wirtschaft -waren weniger gefragt und gaben 11,6 Prozent ihres Umsatzes ab.
Unterschiedliche Ergebnisse
Der Umsatztrend von "Buchreport" bescheinigt dem Sortiment einen besseren Jahresauftakt als der Branchen-Monitor Buch: Nach Berechnungen der Fachzeitschrift konnten im Januar Mehreinnahmen von 7,6 Prozent erreicht werden. Für das außergewöhnliche Plus seien unter anderem ein niedriger Basiswert sowie höhere Bücherpreise verantwortlich. Pro verkauftem Buch hätte das Sortiment 36 Cent mehr in der Kasse gehabt, sodass 3,1 Prozent des Umsatzwachstums durch den Verkauf teuerer Bücher eingespielt worden seien.
"Langendorfs Dienst" kommt zu einem anderen Ergebnis: Dem Panel von Boris Langendorf zufolge sind die Januar-Einnahmen des Sortimentsbuchhandels um 3,2 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurückgeblieben – bei einer starken Streu-breite der Einzelwerte. Das Bargeschäft habe um 3,7 Prozent nachgelassen, vor allem weil die Anzahl der Kunden um ca. fünf Prozent zurückgegangen sei. Das Rechnungsgeschäft hat sich im LD-Panel um zwei Prozent verschlechtert.