Branchen-Monitor Buch

Umsatz Juli 2009

23. Juli 2015
Christina Schulte
Die Branche schlägt sich wacker: Auch im Juli ging es für die Vertriebskanäle Sortiment, E-Commerce und Warenhäuser weiter bergauf. Von einem vierprozentigen Umsatzplus können andere Einzelhändler nur träumen.
Der Aufwärtstrend im Buchhandel hält weiter an. Nach einem starken ersten Halbjahr, das über alle Vertriebswege hinweg mit einem Plus von 2,2 Prozent abgeschlossen wurde, ist auch der Start in die zweite Jahreshälfte mehr als gelungen. Damit koppelt sich die Branche weiterhin von der schwachen Entwicklung des gesamten Einzelhandels ab. Die Barumsätze der Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, E-Commerce und Warenhaus lagen im Juli um vier Prozent über den Werten des Vorjahres. Das geht aus dem Branchen-Monitor Buch hervor, der im Auftrag des Börsenvereins von Media Control GfK International erstellt wird. Dieses Resultat beflügelt auch die Jahresbilanz, die nach sieben Monaten ein Plus von 2,5 Prozent ausweist. Eine besonders gute Performance haben die Taschenbücher vorgelegt. Sie legten um elf Prozent zu (siehe Grafik).

Hörbuch legt zu

Das Plus der Hörbücher in Höhe von 9,2 Prozent kann sich ebenfalls sehen lassen, wenngleich es nicht an vergangene Spitzenwachstumswerte von mehr als 25 Prozent heranreicht. Kaum Veränderungen gab es hingegen bei den Hard- und Softcovern, für die ein hauchdünner Zuwachs von 0,6 Prozent zu notieren ist.

Kinderbuch der Gewinner 

Bei den Warengruppen haben sich einmal mehr die Kinder- und Jugendbücher als Spitzenreiter herauskristallisiert. Mit einem Zuwachs von 18,1 Prozent haben sie das mit Abstand größte Wachstum vorgelegt. Vor allem Bestsellerautorin Joanne K. Rowling hat die Kassen wieder klingeln lassen. Dem Mitte Juli gestarteten Kinofilm "Harry Potter und der Halbblutprinz" ist es zu verdanken, dass die Sonderausgabe dieses Titels hoch oben in den Charts platziert war. Gleiches gilt für "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes", der in diesem Sog erfolgreich mitgeschwommen ist. Und dann ist da nach wie vor Stephenie Meyer, die Monat für Monat gute Umsätze mit Biss garantiert. 

Sachbuch erfolgreich

Gefragt waren auch Sachbücher, mit denen 4,6 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres eingenommen wurden. Prominente Autoren wie Eckart von Hirschhausen oder Richard D. Precht erweisen sich als Zugpferde für diese Warengruppe. Mit dieser Entwicklung liegen die Sachbücher nahezu gleichauf mit der Belletristik, für die es um 4,5 Prozent nach oben ging.

Ein kleines Wachstum von 0,7 Prozent gelang dem Segment Sozialwissenschaften, Recht und Wirtschaft; auf der Stelle traten Naturwissenschaften, Medizin, Informatik und Technik. Das im Vergleich zu den anderen Warengruppen dickste Minus vor ihrem Ergebnis mussten die Ratgeber hinnehmen. Sie verloren 4,7 Prozent der Umsätze. Offensichtlich holen sich doch immer mehr Leser (kostenlosen) Rat im Internet – diese Interpretation zumindest lassen die Zahlen zu.

Geringes Plus für stationären Buchhandel

Was in kumulierter Form für alle drei Vertriebswege zu beobachten ist, gilt leider nicht, wenn der stationäre Buchhandel isoliert betrachtet wird. Die Sortimenter haben den Juli zwar ebenfalls mit einem Plus beim Bar-Umsatz beendet. Dieses fällt mit 1,4 Prozent aber deutlich geringer aus als das der gesamten Branche. Hinzu kommt, dass bei ihnen 2,2 Prozent des Rechnungsumsatzes auf der Strecke geblieben sind. Somit liest sich auch das Fazit der ersten sieben Monate nicht ganz so erfreulich, denn das Vorjahresniveau konnte nicht gehalten werden: Für den stationären Buchhandel schlägt ein Minus von 0,3 Prozent zu Buche.

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