Branchen-Monitor Buch

Umsatz März 2009

23. Juli 2015
Christina Schulte
Die Vertriebskanäle Sortimentsbuchhandel, E-Commerce und Warenhäuser haben im März Federn gelassen und 5,1 Prozent ihres Umsatzes eingebüßt. Dadurch schließt das erste Quartal mit einem Minus von 1,1 Prozent.
Das Jahr hat so vielversprechend begonnen: Während in anderen Wirtschaftszweigen die Krise schon durchschlug, zeigte sich der Buchhandel noch resistent. Das sah im März etwas anders aus. In diesem Monat haben die Vertriebskanäle Sortiment, E-Commerce und Warenhäuser 5,1 Prozent ihres Barumsatzes verloren. Das geht aus dem Branchen-Monitor Buch hervor, der im Auftrag des Börsenvereins von Media Control GfK International ermittelt wird.

Minus in Quartalsbilanz

Mit diesem Resultat landet auch die Quartalsbilanz im roten Bereich: Minus 1,1 Prozent sind von Januar bis März zu notieren. Allerdings muss bei diesem Ergebnis die saisonale Schwankung durch die Verschiebung des Ostergeschäfts berücksichtigt werden. 2008 lag die Osterzeit bereits im März, sodass die Ausgangsbasis entsprechend hoch war.Für das Sortiment hat sich der vergangene Monat noch deutlich schwieriger gestaltet – zu erkennen am Minus von 8,4 Prozent. Der Rechnungsumsatz zeigte sich etwas stabiler, ging jedoch auch um 4,4 Prozent zurück. Weil die stationären Buchhändler schon einen weniger gelungenen Jahresstart vorgelegt hatten, fällt das Resümee nach drei Monaten mit minus 4,3 Prozent ernüchternd aus.

Sachbuch einziger Gewinner

Über alle Vertriebswege hinweg haben die Händler mit Hardcovern fast sieben Prozent weniger eingenommen als im Vergleichsmonat des Vorjahres (siehe Säulengrafik). Ähnlich sieht es bei den einstigen Publikumslieblingen, den Hörbüchern, aus. Bei den Warengruppen hat es das Segment Reisen mit mehr als minus zehn Prozent am heftigsten getroffen. Auch die Belletristik ist nahezu zweistellig eingebrochen. Die einzige Warengruppe, die es auf einen Umsatzzuwachs gebracht hat, waren die Sachbücher.

Augenmerk auf Büchern zu Politik, Gesellschaft und Wirtschaft 

Ein besonderes Augenmerk haben die Marktforscher zum Ende des ersten Quartals den Büchern zu Politik, Gesellschaft und Wirtschaft (Warengruppe 97) gewidmet. Der Marktanteil dieses Segments betrug in diesem Zeitraum 2,7 Prozent. Größter Teilbereich sind die Biografien und Autobiografien, die insgesamt 38,23 Prozent zum Umsatz beigetragen haben (siehe Tortengrafik). Dank des Bestsellers "Außer Dienst" (Siedler) von Altkanzler Helmut Schmidt oder des Titels "Ein amerikanischer Traum" (Hanser) von Barack Obama konnten sie im Vergleich zum Vorjahresquartal um 122 Prozent zulegen. Bergauf ging es auch für den zweitwichtigsten Teilbereich Gesellschaft (plus 3,53 Prozent).

Weniger gefragt waren – trotz Wirtschaftskrise – Bücher zu den Themen Geld, Bank, Börse. Ihr Umsatz blieb im Vorjahresvergleich um fast zehn Prozent zurück. Titel rund um volkswirtschaftliche Themen stießen ebenfalls auf wenig Gegenliebe und brachen sogar um fast 20 Prozent ein.