E-Book Studie

23. Juli 2015
Christina Schulte
Seit kurzem sind E-Books und Reader in größerem Stil auf dem Markt. Aber weiß man auch, wer sie kaufen und nutzen wird? Eine neue Studie der GfK gibt Auskunft.
Auch wenn elektronische Bücher und Lesegeräte in den vergangenen Wochen hohe mediale Wellen geschlagen haben: Weite Teile der Bevölkerung wissen noch nichts mit den Produkten anzufangen oder interessieren sich erst gar nicht für das Thema. Das geht aus einer repräsentativen Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hervor, bei der 10 000 Personen befragt wurden.

Skepsis gegenüber E-Books ist groß

Der Untersuchung zufolge sind 77 Prozent der Bevölkerung sogenannte E-Book-Skeptiker: Sie sind weder an der digitalen Lektüre interessiert, noch würden sie E-Books kaufen. Lediglich 13 Prozent bezeichnen sich als E-Book-Interessierte, die aber dennoch keine elektronischen Inhalte erwerben würden. Zehn Prozent der Befragten gelten als E-Book-Fans, die tatsächlich auch bereit sind, Geld dafür in die Hand zu nehmen. Deren Kaufwahrscheinlichkeit wiederum wird von mehreren Faktoren beeinflusst: Sie ist umso höher, je größer die wahrgenommenen Vorteile des E-Books sind. Und sie sinkt, wenn die befragten Bundesbürger buchaffin sind und hohe Hemmschwellen im Umgang mit der Technik haben.

Befragt, welche Genres die Leser gern als E-Books haben würden, liegen die Nachschlagewerke klar vorn. 26 Prozent finden diese Lektüre attraktiv, zwölf Prozent schätzen sie sogar als sehr attraktiv ein und könnten sich vorstellen, die Titel mit einem Reader oder am Computer zu lesen (siehe obere Grafik). Auf Platz zwei steht wissenschaftliche Literatur, die 23 Prozent interessant und neun Prozent sehr interessant finden. Auf wenig Gegenliebe bei den potenziellen Nutzern stoßen Belletristik sowie Kinder- und Jugendbücher.

Ältere und ganz Junge zeigen wenig Interesse an E-Book

Das Thema E-Books ist unterschiedlich stark in den Köpfen der Menschen verankert – was in erster Linie vom Alter der Befragten abhängt. Sowohl die ältere als auch die ganz junge Generation hat eher wenig damit am Hut. Nur neun Prozent der bis 19-Jährigen kennen E-Books, bei der Generation 60 plus sind es 14 Prozent (siehe untere Grafik). Die größte Bekanntheit genießt das neue Buchformat bei den 40- bis 49-Jährigen (23 Prozent) sowie bei den 30- bis 39-Jährigen (20 Prozent).

Die höchste Kaufbereitschaft besteht ebenfalls bei den Personen zwischen 40 und 49 Jahren, von denen 26 Prozent zugreifen würden. Bei den 20- bis 29-Jährigen könnte sich ein Viertel einen Kauf vorstellen. Voraussetzung ist allerdings, dass das nötige Kleingeld vorhanden ist. Differenziert nach Einkommen, sind es die Haushalte mit Nettoeinkünften von 3 000 Euro und mehr, die diese Produkte am ehesten erwerben würden (36 Prozent) – und hier ragen ganz besonders die technikbegeisterten Männer zwischen 20 und 49 Jahren heraus.