DVD Studie

23. Juli 2015
Tamara Weise
Die DVD-Verkäufe im stationären Buchhandel sind 2008 leicht gesunken – kein Grund, aus dem Filmgeschäft auszusteigen. Denn aktuelle Marktforschungsdaten zeigen, dass die Zielgruppe für das Sortiment ganz interessant sein kann.  

Warenhäuser und Buchclubs verlieren, während Discounter, Drogerie- und Supermärkte weiter aufholen: So entwickelte sich der DVD-Markt 2008. Laut GfK Panel Services, einer Konsumentenbefragung, änderte sich an der Verteilung der Gewichte zwar nur wenig, doch schon in einem Jahr könnte das ganz anders aussehen – sollten Aldi, Rossmann & Co. noch stärker auf DVD-Aktionen setzen als bisher. SB-Warenhäuser à la Toom oder Kaufland (Hypermärkte) verpassen hier offenbar den Anschluss: Der GfK zufolge verloren
sie elf Prozent an DVD-Umsatz. Insgesamt kamen die Handelsformen Hypermärkte, Discounter, Drogerie-/Supermärkte 2008 auf einen Marktanteil von 21 Prozent.

Stationärer Buchhandel fällt leicht zurück

Der stationäre Buchhandel fiel, wie berichtet, leicht zurück. 2007 mit einem Plus von 25 Prozent noch Spitzenreiter beim Umsatzwachstum, entwickelte er sich zwar besser als der Gesamtmarkt (minus fünf Prozent), musste aber beim Umsatz wie bei der Anzahl der verkauften DVDs Prozente abgeben (Umsatz: minus vier Prozent; Anzahl: minus zwei Prozent). Der Umsatzanteil der Sortimente am DVD-Gesamtmarkt hat sich bei etwa 3,5 Prozent eingependelt.

Alles in allem haben die Deutschen 2008 knapp 1,3 Milliarden Euro für DVDs ausgegeben – im stationären Sortiment lagen die Einnahmen bei knapp 44 Millionen Euro. Oliver Trettin, Stellvertretender Geschäftsführer des Bundesverbands Audiovisuelle Medien (BVV), räumt zwar ein, dass der Buchhandel nicht in dem Maß an Bedeutung gewinnt wie prognostiziert, er bleibt jedoch dabei: "Da ist noch Luft nach oben." Von den 27 Millionen Kunden, die der Buchhandel habe, würden bislang gerade mal 2,2 Millionen auch einen Film auf DVD einkaufen, rechnet Trettin vor. "Dabei könnten es fünfmal so viel sein" – genauer: 10,7 Millionen.

Wie er darauf kommt? Die GfK stellte fest, dass sich rund 40 Prozent der Buchhandelskunden auch als DVD-affin charakterisieren. Was die Umfrage in puncto Buchhandel
außerdem zutage brachte, hier im Schnelldurchlauf:

  • Preislich liegen DVDs, die zwischen acht und 9,99 Euro kosten, hier vorn (23 Prozent) – direkt folgen Filmpakete, die teurer als 25 Euro sind (21 Prozent).
  • Die Filmgenres, die im stationären Sortiment am besten verkauft werden, sind: Drama (21 Prozent), Special Interest (18 Prozent), Kinderfilm (17 Prozent), Comedy (16 Prozent) und Action (sieben Prozent).
  • Die Generation 50 plus spielt mit 35 Prozent eine größere Rolle als im restlichen Einzelhandel (im Schnitt liegt ihr Anteil bei 20 Prozent); 26 Prozent der DVD-Käufer gehören zur Gruppe der über 40-Jährigen (Gesamtmarkt: 23 Prozent).
  • Rund Zwei Drittel der DVD-Käufer sind Frauen (59 Prozent, Gesamtmarkt: 38 Prozent).
  • Zwei von drei Buchkäufern (62 Prozent), die sich auch eine Silberscheibe einpacken lassen, tun das, um sich selbst eine Freude zu machen. Als Geschenk kommen DVDs bei 38 Prozent infrage (Gesamtmarkt: 73 zu 27 Prozent).
Wie hoch die DVD-Umsätze sind, die der Buchhandel online erwirtschaftet, lässt sich aus der GfK-Erhebung
nicht ableiten. Nur so viel: Trotz Tiefpreisgarantie bei Amazon stagniert das Online-Geschäft – die Marktforscher melden fünf Prozent weniger verkaufte DVDs, bei stabilen Umsätzen.