Aus dem Antiquariat

Engagierte Büchersammler und kreative Köpfe: Aus dem Antiquariat

15. April 2010
Redaktion Börsenblatt
Am 16. April erscheint das neue Heft der Zeitschrift "Aus dem Antiquariat" mit Portraits des schwäbischen Sammlers Johann Franz Schefold und der Ostberliner Buchhändlerin Ilse von Kamptz. Erinnert wird an die österreichische Nachkriegszeitschrift "Plan". 

"Ein echtes Kind des 18. Jahrhunderts": Der Schwabe Johann Franz Schefold beeindruckte nicht nur seine Zeitgenossen mit seiner Tatkraft. Der Hofrat und Regierungsdirektor des Reichsstifts Buchau gründete eine Druckerei, ein Theater und eine Schule und war zudem Vater von 19 Kindern. Außerdem war er ein eifriger Büchersammler. In seiner umfangreichen Bibliothek fand sich alles, was im späten 18. Jahrhundert aktuell war: Bücher von Wieland, Knigge, Rousseau und Voltaire waren ebenso vertreten wie Titel zur Erforschung der Elektrizität und der Ballonfahrt. Die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift "Aus dem Antiquariat" stellt Schefold und seine Bibliothek in einem Portrait vor.

Ein weiteres Portrait widmet sich der Buchhändlerin Ilse von Kamptz. 1951 eröffnete sie in Ostberlin die "Deutsche Bücherstube", eine Buchhandlung mit Antiquariat, in der zudem mehrmals im Jahr Ausstellungen zeitgenössischer Künstler stattfanden. Die "Bücherstube" hatte prominente Unterstützer: Bereits zur Eröffnung gratulierten Jorge Amado und Pablo Neruda. Bekannte Besucher waren unter anderem Anna Seghers und Stephan Hermlin. "Aus dem Antiquariat" erzählt die Geschichte der "Bücherstube" und ihrer Inhaberin. Außerdem im Heft: Von 1945 bis 1948 erschien in Wien die literarische Zeitschrift "Plan", die vom Journalisten und Publizisten Otto Basil herausgegeben wurde. In ihr wurden unter anderem Beiträge von Walt Whitman, Aldous Huxley und Paul Celan veröffentlicht. "Aus dem Antiquariat" beschreibt, unter welchen schwierigen Umständen die Zeitschrift im Wien der Nachkriegszeit aufgebaut und betrieben wurde.

"Aus dem Antiquariat", die Zeitschrift für Antiquare und Büchersammler, wird von der Arbeitsgemeinschaft Antiquariat im Börsenverein des Deutschen Buchhandels herausgegeben. Sie ist für 84,50 Euro (128,70 SFr.) im Abonnement erhältlich. Börsenblatt-Bezieher erhalten das Abo für 54,50 Euro (83,00 SFr.), für Auszubildende und Studierende gibt es ein Vorzugsabonnement für 25 Euro (38,08 SFr.). Im Ausland jeweils zuzüglich Porto. Das Einzelheft kostet 16,50 Euro (25,13 SFr.), zuzüglich Porto. – Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Antiquariat im Börsenverein erhalten "Aus dem Antiquariat" im Rahmen ihrer Mitgliedschaft kostenlos.

Das Inhaltverzeichnis der aktuellen Ausgabe von „Aus dem Antiquariat“ sowie weitere Informationen sind abrufbar unter: