Ausstellungen

Literatur jüdischer Displaced Persons

26. April 2010
Redaktion Börsenblatt
Die Staatsbibliothek Berlin widmet sich am 29. und 30. April den Büchern jüdischer Displaced Persons im Nachkriegsdeutschland. Mit Begleitvortrag.

Die Ausstellung "'Scheite, dem Feuer entrissen…' Jüdische Displaced Persons im Nachkriegsdeutschland und ihre Bücher 1945–1950" präsentiert am 29. und 30. April in der Reihe "Literatur im Foyer" (Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße 33, Foyer, 10785 Berlin; 9 bis 21 Uhr) einen ersten Überblick über die in der Orientabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin im Aufbau befindliche Sammlung mit in jüdischen Displaced Persons-Lagern publizierter hebräischer und jiddischer Literatur. Zu sehen sind 35 Drucke, die zwischen 1945 und dem Beginn der 50er Jahre in verschiedenen DP-Lagern veröffentlicht wurden.

Von 1945 bis 1950 bestanden in der amerikanischen und in der britischen Zone Camps für Displaced Persons (DP). In den Lagern für jüdische DP trafen Menschen ein, die Arbeits-, Konzentrations- und Vernichtungslager überlebt hatten, die in den Untergrund und in den aktiven Widerstand gegangen waren, später auch Personen, die vor den in Osteuropa erneut aufflammenden Pogromen in die westlichen Besatzungszonen flohen. Nur wenige jüdische Überlebende führten Bücher mit sich; so erschienen in den DP-Lagern und in deren Nähe rund 400 Titel neu, von denen die Staatsbibliothek jetzt – dank der Unterstützung der Martin-Breslauer Stiftung (New York) – 200 besitzt.

Am Donnerstag, den 29. April, um 18 Uhr halten Angelika Königseder und Juliane Wetzel (Zentrum für Antisemitismusforschung, Berlin) im Ausstellungsraum der Berliner Staatsbibliothek (Haus Potsdamer Starße 33) einen Begleitvortrag: "Im Wartesaal" – Jüdische Selbstbehauptung im Nachkriegsdeutschland: Bildung, Kultur und Medien der Überlebenden in den DP-Lagern.