Aus dem Antiquariat

Engagierte Büchermenschen: Aus dem Antiquariat

17. Juni 2010
Redaktion Börsenblatt
Am 18. Juni erscheint das neue Heft der Zeitschrift "Aus dem Antiquariat" mit einem Portrait des Verlegers Lambert Schneider und Erinnerungen der langjährigen Direktorin des Mainzer Gutenberg-Museums, Eva-Maria Hanebutt-Benz.

Als Lambert Schneider 1924 seinen ersten Verlag gründete, war er gerade einmal 24 Jahre alt. Sein erstes Großprojekt war die Herausgabe des "Alten Testaments" nach dem hebräischen Urtext. Bis 1938 publizierte er zudem über 200 Titel zur jüdischen Religion und Kultur.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab der rührige Verleger unter anderem die Zeitschrift "Die Wandlung" heraus mit literarischen Beiträgen prominenter Autoren wie Paul Celan, Max Frisch oder Thomas Mann. Auch die erste deutsche Ausgabe vom "Tagebuch der Anne Frank" erschien in seinem Verlag. "Aus dem Antiquariat" stellt Lambert Schneider, der auch im Börsenverein des Deutschen Buchhandels aktiv und an der Ausrichtung der ersten Frankfurter Buchmesse beteiligt war, in einem ausführlichen Portrait vor.

Ein weiteres Thema: Über zwei Jahrzehnte, von 1987 bis 2010 leitete Eva-Maria Hanebutt-Benz das Gutenberg-Museum in Mainz. Die umfangreichen baulichen Erweiterungen zum 100. Geburtstag des Museums im Jahr 2000 und bedeutende Erwerbungen wie das "Neue Testament" des Buchdruckers Johann Schöffer von 1524, das nur noch in einer Ausgabe vorhanden ist, fallen ebenso in diese Zeit, wie Besuche von hochrangigen Politikern, wie Michail Gorbatschow oder George W. Bush. Hanebutt-Benz lässt ihr ereignisreiches Berufsleben Revue passieren.

Außerdem im Heft: Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in Deutschland ein Modernes Antiquariat – was von einigen Sortimentern nicht gerne gesehen wurde. Mit seiner Denkschrift "Gegen den sogenannten Antiquar-Buchhandel" beispielsweise versuchte der Berliner Buchhändler Hermann Kaiser einen Verein gegen diesen neuen Trend zu gründen – ohne Erfolg. "Aus dem Antiquariat" stellt die Denkschrift und ihren streitbaren Autor vor.

"Aus dem Antiquariat", die Zeitschrift für Antiquare und Büchersammler, wird von der Arbeitsgemeinschaft Antiquariat im Börsenverein des Deutschen Buchhandels herausgegeben. Sie ist für 84,50 Euro (128,70 SFr.) im Abonnement erhältlich. Börsenblatt-Bezieher erhalten das Abo für 54,50 Euro (83,00 SFr.), für Auszubildende und Studierende gibt es ein Vorzugsabonnement für 25 Euro (38,08 SFr.). Im Ausland jeweils zuzüglich Porto. Das Einzelheft kostet 16,50 Euro (25,13 SFr.), zuzüglich Porto. – Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Antiquariat im Börsenverein erhalten "Aus dem Antiquariat" im Rahmen ihrer Mitgliedschaft kostenlos.

Das Inhaltverzeichnis der aktuellen Ausgabe von "Aus dem Antiquariat" sowie weitere Informationen sind abrufbar unter: