Der in Berlin geborene Kurt Hiller (1885–1972) war maßgeblich am literarischen Expressionismus und Aktivismus beteiligt. Ab 1920 spielte er in der Deutschen Friedensbewegung eine wichtige Rolle und war einer der Hauptautoren der Zeitschrift "Die Weltbühne".
Auf juristischem Gebiet kämpfte er für das Selbstbestimmungsrecht des Menschen, vor allem im Bereich des Sexuallebens.
Nach KZ-Haft und Exil kehrte er erst 1955 nach Deutschland zurück und ließ sich in Hamburg nieder, von wo aus er mit dem "Neusozialistischen Bund" Einfluss auf die bundesdeutsche Politik zu nehmen versuchte.
Nach seinem Tod geriet er in Vergessenheit; sein Nachlass war dreißig Jahre lang unter Verschluss. Mit der Ausstellung können durch die Kurt Hiller Gesellschaft wichtige Materialien aus dem Nachlass erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden, darunter Briefe von bedeutenden Personen des 20. Jahrhunderts, seltene Bücher mit Widmungen und Manuskripte.
Die Ausstellung, die am 5. August um 18 Uhr eröffnet wird, konzipierte die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky zusammen mit der Kurt Hiller Gesellschaft
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Ein Begleitbuch erscheint als Band 4 der Schriften der Kurt Hiller Gesellschaft im Verlag des Fürther Antiquariats Martin Klaußner (264 S., ca. 24,80 Euro, ISBN 978-3-88401-036-5).
"Der Weltverbesserer Kurt Hiller. Zum 125. Geburtstag des Publizisten, Pazifisten, Juristen", 6. August – 31. Oktober, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky (Ausstellungsraum, Erdgeschoss). Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9–21 Uhr, Sa/So 10–21 Uhr.