Die linksgerichtete Studentenzeitschrift "konkret" war seit ihrer Gründung 1957 wegen ihrer angriffslustigen und gesellschaftskritischen Haltung gleichzeitig umstritten und beliebt. Prominente Redakteure waren Mitbegründer Klaus Rainer Röhl, Stefan Aust und Ulrike Meinhof, die bis zu ihrer politischen Radikalisierung zudem Chefredakteurin war. Die Fachzeitschrift "Aus dem Antiquariat" beschreibt die wechselvolle Vorgeschichte der Zeitschrift, deren Vorläufer "Blitz" auf Veranlassung des damaligen Chefredakteurs aufgelöst wurde. Karl-Heinz Siemens war, wie sich herausstellte, Antikommunist und Agent für den Verfassungsschutz. Das Nachfolge-Organ "Studentenkurier", das in "konkret" umbenannt wurde, fand schließlich eine große Leserschaft und mit Autoren wie Kurt Hiller, Hans Henny Jahnn und Arno Schmidt prominente Unterstützer.
Ein weiteres Thema ist das Historische Archiv des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, dessen Anfänge bis ins Jahr 1841 zurück gehen. Der Bestand bietet einen wertvollen Fundus an Quellen und Informationen zur Geschichte des deutschen Buchhandels: Dazu gehören unter anderem Biografien von Verlegern und Buchhändlern, Verlags- und Bibliothekskataloge, Verlagsarchive und Nachlässe, Portraits, Stiche und Fotografien von Buchhändlern und Verlegern des 16. bis 19. Jahrhunderts, Autor-Verleger-Korrespondenzen oder auch Verlagsverzeichnisse und -prospekte. Der Beitrag beschreibt Geschichte und Bestand des Archivs.
Außerdem im Heft: Jahrzehntelang wurde der Bankier und bibliophile Sammler J. P. Morgan in der buchhändlerischen Literatur fälschlicherweise als Käufer der bedeutenden Buchsammlung des Pariser Richters und Sammlers Eugène Paillet aufgeführt. Der Grund: Ein fehlender Buchstabe. Tatsächlicher Käufer war der Pariser Antiquar Damascène Morgand.
Das Inhaltverzeichnis der aktuellen Ausgabe von "Aus dem Antiquariat" sowie weitere Informationen sind abrufbar unter:
