Die Prachthandschrift, seinerzeit für 32,5 Millionen DM erworben, wird im Rahmen der Ausstellung "Schätze im Himmel – Bücher auf Erden" gezeigt (bis 27. Februar 2011), in der mittelalterliche Handschriften aus Hildesheim ausgestellt werden. Höhepunkt der Ausstellung von Prachthandschriften, die Bischof Bernward (993–1022) und das Hildesheimer Michaeliskloster ausführen ließen, ist das "Stammheimer Missale" (um 1170). Der Prachtcodex wurde im Jahr 1997 aus Privatbesitz an das J. Paul Getty Museum, Los Angeles, verkauft und ist seitdem zum ersten Mal wieder (noch bis 13. Dezember) in Deutschland zu sehen. Damit ist für kurze Zeit ein direkter Vergleich dieser beiden herausragenden Werke des 12. Jahrhunderts möglich.
Das Evangeliar, um 1188 im Kloster Helmarshausen geschrieben, war eine Stiftung von Heinrich dem Löwen und seiner Gemahlin für den Braunschweiger Dom. Das Werk wurde 1983 bei Sotheby's in London aus unbekanntem Besitz ersteigert. Nach der Restaurierung und Ausstellungen in der ganzen Bundesrepublik hat das Buch heute seinen endgültigen Platz in Wolfenbüttel gefunden, wo es aus konservatorischen Gründen nur alle zwei Jahre für wenige Wochen ausgestellt wird.
In zwei Sonderführungen wird Christian Heitzmann, Leiter der Handschriftenabteilung der HAB, das Evangeliar gleich am ersten Ausstellungstag vorstellen: Dienstag, 7. Dezember 2010, 16 und 17.30 Uhr. Anmeldung erbeten unter: Tel. 05331/808-214.
Ausstellungen
29. November 2010
Das Evangeliar Heinrichs des Löwen vom 7. Dezember bis 16. Januar in der Wolfenbütteler Herzog August Bibliothek ausgestellt. 1983 teuerstes Buch der Welt.