Das Porträt von Michael Deblitz fällt für einen Text dieser Art ungewöhnlich umfangreich aus und enthält zahlreiche interessante Informationen und Anmerkungen. Die Verfasserin ist eine junge Oldenburger Germanistik- und Kunst-Studentin.
Nur ein Zitat aus dem Beitrag: "'Mit Bibliophilem oder sogar alten Ausgaben zur Region lässt sich kaum Geld verdienen. Das Hauptgeschäft mache ich damit, dass ich innerhalb von 24 Stunden fast alle Bücher besorgen kann, die es auf dem Markt gibt. Die Nachfrage bezieht sich meistens auf aktuelle Werke, aber auch vergriffene Exemplare oder Sondereditionen kann ich meist schnell auftreiben.' Daher ist Deblitz einer der wenigen Buchantiquare, die auf Verkauf im Internet verzichten. Was für viele seiner Zunft das wichtigste Standbein ist, hat sich für Deblitz als Last herausgestellt: 'Ich habe viel zu viel Zeit damit verbracht, Bücherdaten einzutippen und die Datenbanken zu pflegen. Die Hosts, auf denen ich Bücher anbot, habe ich mit dem Geld bezahlt, das ich über den Internetverkauf verdient habe. Jetzt lege ich Wert darauf, meine Kunden persönlich zu beraten und ihnen alles, was sie haben wollen, so schnell wie möglich zu besorgen.' Für Michael Deblitz rentiert sich dieser Service mehr als der Verkauf von Büchern über das Internet, und so lässt es sich auch mit dem Führen eines Antiquariats recht gut leben, meint er. Aber es habe mehr als 20 Jahre gedauert, bis er 'sein persönliches Geschäftsmodell' gefunden hatte."