Antiquariatsmessen

"Hanseatisches Geschäftsverhalten ist das nicht"

18. April 2011
Redaktion Börsenblatt
Findet die quod libet 2011 statt? Positive Resonanz auf das veränderte Konzept der Hamburger Antiquariatsmesse, aber erforderliche Teilnehmerzahl noch nicht erreicht. Ein Statement von Veranstalterin Frauke Luckwaldt.

Die Hamburger Antiquariatsmesse quod libet ist in diesem Jahr auf den 18. und 19. November angesetzt. Anmeldungen sind bis 15. Mai möglich. Wir geben hier eine heute verschickte E-Mail von Veranstalterin Frauke Luckwaldt wieder, die auch auf die Terminierung der 3. Antiquarischen Büchertage im Altonaer Museum auf den 5. und 6. November eingeht:

"Auf das veränderte Konzept der quod libet haben wir viele positive Rückmeldungen bekommen. Dennoch reicht der Stand der Anmeldungen bisher nicht aus, um im November in Hamburg eine Antiquariatsmesse mit mindestens 40 Teilnehmern zu veranstalten. Von unbeteiligter dritter Seite wurde uns berichtet, dass einige Antiquare einen fehlenden Gemeinschaftskatalog für wichtiger als eine starke Preisreduzierung halten. Bisher hat allerdings kein Antiquar direkt die Bitte nach einem gemeinsamen Katalog an uns herangetragen. Dennoch möchten wir diesen Gesichtspunkt gerne aufgreifen und bieten Ihnen selbstverständlich sehr gerne einen quod libet Katalog mit zentralem Versand an Kunden in Deutschland und Europa an. Die Kosten hierfür belaufen sich bei 40 Ausstellern incl. Erstellung, Satz, Druck und Versand auf ca. 400 bis 450 Euro pro Teilnehmer. Der Katalog könnte nur dann zustande kommen, wenn sich 40 Antiquare finden, die einen gemeinsamen Katalog wünschen. Das neu erstellte 'Baukasten-Prinzip' der quod libet bleibt hiervon unberührt.

LUCKWALDT Messen sieht sich als Veranstalter und Dienstleister, der den Antiquaren im Norden ein Messeforum auf einem gewissen Niveau bietet. Die quod libet Antiquariatsmesse soll und wird kein Antiquariatstag werden.

Letztlich entscheiden die Antiquare selber, ob ein solches Messe-Forum im Norden gewünscht ist und erhalten bleiben soll. Eine Messe in einem ansprechenden Ambiente, mit Standbau, mit Plakat- und Anzeigenwerbung, mit Pressearbeit und mit einem Katalog ist nicht für einen niedrigen dreistelligen Betrag zu machen. Einem Antiquariatstag liegt ein anderes Konzept zugrunde. Sollte dies in Hamburg gewünscht werden, so stehen wir für einen Dialog mit unseren Kunden sehr gerne zur Verfügung. Aus alter Verbundenheit versuchen wir, die quod libet von Jahr zu Jahr als Forum für Antiquare und Buchfreunde in Norddeutschland zu erhalten. Aus diesem Grunde würden wir es persönlich bedauern, wenn die quod libet nicht mehr stattfinden würde. Darüber hinaus ist es uns vollkommen unverständlich, dass Hamburger Antiquare in unmittelbarer zeitlicher Nähe der quod libet Messe einen Antiquariatstag im Altonaer Museum durchführen, ohne uns wenigstens zu informieren. Hanseatisches Geschäftsverhalten ist das nicht.

Wir können daraus nur schließen, dass diese Hamburger Antiquare an dem Fortbestand einer Messe in ihrer Stadt kein Interesse haben. Wir sind darauf angewiesen, von den Antiquaren selber zu erfahren, ob die quod libet gewünscht wird oder nicht. Sofern Sie an einem Fortbestand der quod libet interessiert sind, sollten Sie mit uns in Verbindung treten und uns Ihre Wünsche und Forderungen mitteilen. Wir betrachten dieses Anschreiben als Anregung für eine Diskussion, die wir gerne mit Ihnen führen möchten und an deren Ende die Entscheidung stehen soll, ob die quod libet als Forum der Antiquare in und um Hamburg erhalten bleibt."