Staatsbibliothek zu Berlin

Zwei bedeutende Handschriften erworben

15. September 2011
Redaktion Börsenblatt
Die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz meldet den Zugang einer bislang unbekannten Kriegsordnung der Frühen Neuzeit sowie einer Textsammlung des Mittelalters, die lange als verschollen galt.

Bei den beiden Neuerwerbungen handelt es sich um eine mit 60 lavierten Federzeichnungen ausgestattete, um 1555 fertiggestellte Kriegsordnung des Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Ansbach (auch A. d. Ältere), sowie eine mittelalterliche Handschrift mit Minnereden, Fabeln und Mären, deren einzelne Teile im Laufe des 15. und frühen 16. Jahrhunderts entstanden.

Bis vor kurzem waren beide Handschriften in Privatbesitz, berichtet die Staatsbibliothek weiter. Ende letzten Jahres konnten sie dann über den Antiquariatshandel beziehungsweise während einer Auktion in London erworben werden. Die Kriegsordnung, laut Staatsbibliothek ein bislang unbekanntes Dokument, wurde mit Mitteln der Kulturstiftung der Länder, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sowie der Ernst von Siemens Kunststiftung gekauft. Letztere sei damit Miteigentümer geworden. Die Handschrift sei eine der wenigen überlieferten, die in Preußen im 16. Jahrhundert hochwertig illuminiert wurden.

Die deutsche Sammelhandschrift aus dem Besitz der Grafen von Brandis galt 80 Jahre lang als verschollen und sei 2006 durch Zufall wiederentdeckt worden. Mittels Unterstützung durch die Bernd H. Breslauer Foundation und der Kulturstiftung der Länder konnte auch dieses "wertvolle Zeugnis des Mittelalters" erworben werden, schreibt die Staatsbibliothek.

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