Im Inneren des Open Space Pavillons, der wie ein Relikt von Außerirdischen vor den Messehallen ruht, dreht sich sonst alles um Autos (ein Oldtimer der Audiausstellung im Zentrum parkt in der Antiquariatsmesse) und die digitale Zukunft des Buches. Das richtige Umfeld für die 53 Aussteller der Antiquariatsmesse? Der Besucherzustrom war jedenfalls ordentlich, so der erste Eindruck. Seine humorige Befürchtung , dass das Audi-Gebäude „might attract the wrong public", vorab in seinem Newsletter geäußert, revidierte Julius W. Steiner (Asher Rare Books; IJmuiden) vor Ort. Die Halle gefalle ihm zudem ihm recht gut. Ähnlich auch die Einschätzung weiterer Aussteller. Kritisiert wurde lediglich, dass der Eingang zur Antiquariatsmesse schlecht zu finden sei. An der Außenhaut der Halle weist nur ein Schriftzug darauf hin, über Türen wie zu einem Nebeneingang. Im Inneren gibt es etliche Übergänge zu den anderen Bereichen des Open Space Pavillons – eine weitere Quelle für Besucher.
Und das Geschäft am ersten Tag auf der Antiquariatsmesse (auf der ja während der ganzen Messe verkauft werden darf)? Nur drei Beispiele: Bei Reiss & Sohn (Königstein im Taunus) wurde unter zahlreichen Interessenten eine Sammlung von Tabak-Etiketten (2.000 Euro) verlost, bei Wolfgang Stöger (Köln) ein „Splitternachlass" des Mozart-Biografen Franz Xaver Niemetschek (7.500 Euro). Das Amsterdamer Antiquariat Dieter Schierenberg gab F. Buonannis 'Muschelbuch' (1684) in der ersten lateinischen Ausgabe ab (9.500 Euro).
Das Angebot der 53 Aussteller aus Deutschland, Europa und den USA umfasst das gesamte Spektrum des Antiquariatshandels: von Inkunabeln über Alte Drucke, Naturwissenschaften, Geografie und Reisen, Wirtschaft und Firmengeschichte bis hin zu Moderner Literatur und Grafik.
Die Frankfurter Antiquariatsmesse im nicht zu übersehenden Open Space Pavillon ist noch bis zum Sonntag, den 16. Oktober, bis 17.30 Uhr geöffnet.