Er tritt die Nachfolge von Klaus Reichert an, der seit 2002 die Präsidentschaft inne hatte und sich nicht mehr zur Wiederwahl stellte.
Neu gewählt wurden ebenfalls die drei Vizepräsidenten:
Nike Wagner (geb. 1945), Dramaturgin und Essayistin, Wien / Weimar
Aris Fioretos (geb. 1960), Schriftsteller, Berlin / Stockholm
Gustav Seibt (geb. 1959), Historiker und Kritiker, Berlin
Neu gewählt wurde auch der Beirat mit sechs Mitgliedern:
Peter Hamm (geb. 1937), Schriftsteller und Kritiker, Tutzing
Joachim Kalka (geb. 1948), Übersetzer, Stuttgart
Navid Kermani (geb. 1967), Schriftsteller und Orientalist, Köln
Per Øhrgaard (geb. 1944), Literaturwissenschaftler und Übersetzer, Kopenhagen
Michael Stolleis (geb. 1941), Rechtshistoriker, Frankfurt/Main
Jan Wagner (geb. 1971), Lyriker, Berlin
Klaus Reichert wurde von der Versammlung zum Ehrenpräsidenten gewählt.
Heinrich Detering, Prof. Dr. Dr. h.c., geboren am 1. November 1959 in Neumünster, ist Literaturwissenschaftler, Essayist und Lyriker. Seit 2005 hat er den Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen inne. Seine vielseitige Arbeit als Literaturwissenschaftler umfasst Bücher unter anderem über Nietzsche, Brecht, Bob Dylan, Hans Christian Andersen und Thomas Mann, über die Beziehungen zwischen Literatur und Religion und Theorien der Autorschaft. 2009 verlieh ihm die Deutsche Forschungsgemeinschaft den Leibniz-Preis, den wichtigsten deutschen Wissenschaftspreis. Für seine Gedichte, literarischen Übersetzungen (aus den skandinavischen Sprachen) und Essays zur Poesie wurde er unter anderem mit dem „Preis der Kritik“ und der Mainzer Poetikdozentur ausgezeichnet; 2003 war er der erste „Paul Celan Fellow“ an der Washington University in St. Louis. Seit 1991 schreibt Detering auch als Kritiker in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Derzeit arbeitet er an einem Buch über Thomas Mann und die Religion, einer Studie über Elvis Presley und die amerikanische Popularkultur und einem neuen Gedichtband.
Heinrich Detering studierte Deutsche Philologie, Skandinavistik, Theologie und Philosophie in Göttingen, Heidelberg und Odense (Dänemark). Von 1988 bis 1994 war er Hochschulassistent am Lehrstuhl von Albrecht Schöne, 1993 habilitierte er sich mit der Studie "Das offene Geheimnis. Zur literarischen Produktivität eines Tabus von Winckelmann bis zu Thomas Mann“. 1995 wurde er auf den Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur und Neuere Nordische Literaturen der Universität Kiel berufen. 2005 kehrte er nach Göttingen zurück. Detering ist Mitglied in mehreren Akademien und hat Gastprofessuren in Skandinavien, China und den USA wahrgenommen.
Der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gehört er seit 1997 an, von 2008 bis 2011 war er Vizepräsident.
Ausgewählte Buchveröffentlichungen:
Theodizee und Erzählverfahren (1990)
Das offene Geheimnis. Zur literarischen Produktivität eines Tabus von Winckelmann bis zu Thomas Mann (1994)
Henrik Wergeland, Sujets (Nachdichtungen, 1995)
Hans Christian Andersen, Schräge Märchen (Übersetzungen, 1996)
Herkunftsorte. Literarische Verwandlungen (2001)
Autorschaft - Positionen und Revisionen (2002)
Thomas Mann, Sämtliche Werke (Mitherausgeber, seit 2002)
Schwebstoffe. Gedichte (2004)
"Juden, Frauen und Literaten". Zu einer Denkfigur beim jungen Thomas Mann (2005)
Bob Dylan. (2007 u.ö.)
Reclams großes Buch der deutschen Gedichte (2007)
Bertolt Brecht und Laotse (2008)
Wrist. Gedichte (2009)
Der Antichrist und der Gekreuzigte. Friedrich Nietzsches letzte Texte (2010)
Kindheitsspuren. Theodor Storm und das Ende der Romantik (2011)
Auszeichnungen:
1990 Preis der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
1993 Wiepersdorf-Stipendium
2001 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin
2003 Preis der Kritik
2004 / 2005 Mainzer Poetik-Dozentur
2006 Wissenschaftspreis der Stadt Kiel
2008 Ehrendoktorwürde der dänischen Universität Aarhus; Ehrengast der Villa Massimo
2009 Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft
2011 Werner-Heisenberg-Medaille