Antiquariat

Umfrage: 2011 im Antiquariat

9. Dezember 2011
Redaktion Börsenblatt
Wie war das zurückliegende Jahr? Fast zwei Drittel der Antiquare sagen "gut". Im Fokus für 2012: Messen, der eigene Netzauftritt, Konzentration auf Hochwertiges und Kataloge. Ergebnisse einer boersenblatt.net-Umfrage.

An der anonym durchgeführten Umfrage haben sich innerhalb einer knappen Woche 85 Personen beteiligt. Die Umfrage besteht aus drei Fragen.

War 2011 für Sie bzw. Ihre Firma ein gutes Jahr?

Auf diese Frage antworten 62,4 Prozent der Umfrageteilnehmer mit "Ja" – ein bemerkenswert (und überraschend?) positives Ergebnis. Nur 29,4 Prozent sagen "Nein". Auch diese Umfrage belegt, dass es im Antiquariat, ganz anders als im Sortimentsbuchhandel, kein eigentliches Weihnachtsgeschäft gibt, denn die Option "Die letzten Wochen des Jahres entscheiden" wählen lediglich 8,2 Prozent der Teilnehmer der Umfrage.

Gab es in diesem Jahr Branchenereignisse, die Sie für besonders relevant halten? Wenn ja, welche?

Natürlich landet als Antwort auf diese Frage der ZVAB-Verkauf an die Abebooks Europe GmbH (Düsseldorf) im Frühjahr 2011 mit großem Abstand auf Platz 1, in mehreren Fällen mit einem Zusatz "Amazon", "Quasi-Monopol Amazon" oder ähnlich versehen. Weitere Nennungen in Auswahl:

"Das allmähliche Aussterben des Sammlers.""Stark angestiegener Qualitätsanspruch der Kunden" "Messewirrwarr" "Der Hype ums ebook" "Wie jedes Jahr, die Stuttgarter Antiquariatsmesse" "das fortschreitende Digitalisieren von Bibliotheks-Beständen" "Antiquariatssterben und wachsendes Desinteresse der Deutschen an der Kulturgeschichte führen zu wachsendem Export.""Messen-Fail""Stuttgarter und Ludwigsburger Messe / Londoner Messe"

Haben Sie besondere Pläne für 2012? Welche Projekte möchten Sie gern in Ihrer Firma verwirklichen?

Antworten in Auswahl:

"Bessere Präsentation hochwertiger Bücher. Teilnahme an Antiquariatsmessen.""Ilab Messe in der Schweiz, Stuttgarter Antiquariatsmesse, vielleicht Frankfurter Messe""Katalogerstellung""Ausbau der Messetätigkeit, noch intensivere Ankaufswerbung""Auf- bzw. Ausbau der eigenen Homepage""Billigware und Häufiges aus dem Angebot entfernen, den Bestand deutlich reduzieren, dafür hochwertiges mehr in den Vordergrund rücken""Lagererweiterung, mehr Fotos""Das Lager 2/3 verkleinern""Verbesserung der Angebotsqualität: Klasse statt Masse""noch mehr onlinepräsenz, evt zum ersten Mal auf Messen, evt einen Laden, noch mehr (gute) Ankäufe, Kosolidierung der Stammkunden""Einen guten Ankauf, um einen schönen und wichtigen Katalog zu machen""Den Verkauf über das Ladengeschäft ankurbeln, da sich das Internet mit seinen Massenanbietern als immer stärker geschäftsschädigend auswirkt.""Bessere Auswertung der Absatztrends (weniger schöne Literatur, mehr Handwerk usw.)""Endlich einen Katalog fertigstellen, große Bibliothek ankaufen (bereits in Verhandlungen)""keine besonderen Pläne, nur 'überleben'""1.) Schnellere Kosten/Nutzen-Analyse (d.h. weg von unrentablen Plattformen; weg von schleppend laufenden Sachgebieten). 2.) Bewerbung der eigenen Homepage. 3.) Streichung von möglichst vielen unproduktiven Zeitfressern."

 Herzlichen Dank an alle, die sich an dieser Umfrage beteiligt haben!