Verschiedene Zeitungen und Nachrichtenseiten berichten über einen mutmaßlichen Dieb, der offenbar über die Jahre eine fünfstellige Anzahl wertvoller Bücher verschiedener Sachgebiete aus von ihm aufgesuchten Bibliotheken in seinem Wohnhaus bei Darmstadt angehäuft hat. Vorgestellt wird der Mann als "Beamter im hessischen Kunst- und Wissenschaftsministerium". Weiter heißt es etwa bei "Spiegel Online": "Die Polizei kam dem 45-Jährigen auf die Schliche, weil nach seinen Besuchen der Fürstlich Waldeckschen Hofbibliothek im hessischen Bad Arolsen regelmäßig Bücher fehlten."
Der Mann ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß; zu den Vorwürfen habe er sich, so die Polizei, nicht geäußert. Das hessische Wissenschaftsministerium bestätigte die Ermittlungen gegen einen seiner Beamten – der inzwischen vom Dienst suspendiert wurde. Ausführlicher berichtet "Der Westen", der auch den Dienstbereich des Mannes recherchiert hat und daraus folgert, der Fall könne "politisch heikel" werden.
Acht Beamte und Angestellte der Polizei Korbach haben inzwischen mit der Katalogisierung und Zuordnung der gestohlenen Bücher begonnen. Aus dem Polizeibericht: "Auf Grund der bisherigen Entwicklung, muss mit weiteren Überraschungen bei den Ermittlungen gerechnet werden."
Auf einem anderen Blatt steht die Geschichte über einen Potsdamer Pfarrer, der seine mehr als 7.000 Bücher umfassende Bibliothek kürzlich dem Perleberger Bürgerverein für ein "Bürgerantiquariat" geschenkt hat, nicht zuletzt aus Antiquariats-Frust: "Die rein geschäftlich betriebenen Antiquariate in Berlin und Potsdam wollten nicht den gesamten Bücherbestand übernehmen, sondern sich lediglich auf eine Sichtung nach antiquarischen Raritäten einlassen. Den restlichen Fundus sollte der Pfarrer dann selbst entsorgen lassen. Der alte Mann wollte sich jedoch nicht auf diese Weise von seinem Bücherschatz trennen und so war er glücklich, als Dieter Kreutzer, Vorsitzender des Bürgervereins, den Abtransport nach Perleberg veranlasste." Eine typische Geschichte?