Christian Hesses offener Brief an seine Kolleginnen und Kollegen, auf der Website des Verbands veröffentlicht, ist vor allem eine Aufforderung an die eigenen Mitglieder, mit ihm und dem Vorstand des Verbands "ins Gespräch" zu kommen, Fragen zu stellen und "gemeinsam nach Lösungen für uns bedrängende Probleme" zu suchen.
Die im Verband Deutscher Antiquare vorgefundene Ausgangsposition sieht Hesse als ambivalent an: "'Frage Dich, was dein Verband für dich tun kann.' Jeder, der Mitglied in unserem Verband ist oder erwägt, dies zu werden, sollte sich bemühen und uns auffordern, diese Frage zu beantworten. Eine Mitgliedschaft aus reiner Tradition, ja aus reiner Gewohnheit, scheint nicht geeignet, nach außen die notwendige Strahlkraft zu entwickeln. Ein deutlich gestiegenes durchschnittliches Mitgliedsalter und eine langsam, aber stetig sinkende Mitgliederzahl sollten uns alle nachdenklich stimmen."
Angekündigt wird von Hesse außerdem der Versuch, "in Zusammenarbeit mit anderen Berufsverbänden und Vereinigungen unserer Branche" den Einfluss des Verbands zu stärken.
Am Schluss nennt Hesse Themengebiete, die zu bearbeiten sich lohnen könnte: "Gern würde ich nach neuen Wegen für eine wieder steigende Präsenz des antiquarischen Buches im alltäglichen Erleben suchen – Messekonzepte, gemeinschaftliche Ladenantiquariate, Fortbildungsseminare für Antiquare, Buchhändler und interessierte Laien […]. […] Stellen Sie Fragen und drängen Sie auf Antworten. Die Themen sind vielfältig, haben sich doch unsere Branche und unser Berufsbild zum Beispiel durch den Internethandel, eine Vielzahl von Kleinmessen und durch die stetige Verkleinerung der Betriebsgrößen in den vergangen Jahren dramatisch verändert. Welche Bedeutung in dieser Situation unserem Berufsverband zukommt, hängt von uns allen ab."