Antiquariat

"Die Britannica, das Antiquariat und der Tod als Aufhören"

28. März 2012
Redaktion Börsenblatt
Der Bielefelder Althistoriker Uwe Walter sinniert über das Ende der gedruckten "Encyclopedia Britannica", die Schließung des Göttinger Antiquariats und den antiquarischen Buchkauf im Netz. Lesehinweis.

Der Wandel des Antiquariats ist natürlich längst bei den Kunden & Käufern angekommen. Zitat aus dem Blog-Beitrag von Uwe Walter: "Und noch ein Abschied dieses Jahr: Das Göttinger Antiquariat schließt im Herbst seine Pforten; der aktuelle Katalog Altertumswissenschaft, lange vor der üblichen Zeit (Ostern) schon im Februar erschienen, ist der letzte seiner Art. Man ist in der Mauerstraße nie ganz auf den Online-Zug aufgesprungen; die dicken Kataloge mit ihren kleinen, oft erheiternden Fehlzuordnungen blieben das Markenzeichen des Teams, das in Ehren ergraut ist. […]

Die Klage über den Verlust ist biographisch motiviert; rational und selbstkritisch betrachtet klingt sie etwas hohl. Denn außer im Göttinger Antiquariat war ich eingestandenermaßen schon lange in keinem dieser Geschäfte mehr, durch Amazon, ZVAB und Booklooker längst des Zeitaufwands enthoben, den ein gründlicher Antiquariatsbesuch bedeutet. Und auch der Dreiklang der Gefühle bei Stöbern wird wenig vermißt: Was man sucht, ist nicht da, dafür gibt es unverhoffte Glücksfunde, doch dann geht das innere Abwägen los: Kann ich mir das jetzt leisten, brauche ich es je? Und ist es weg, wenn ich warte? Im weltweiten virtuellen Antiquariat gibt es wenige Bücher nur einmal, man kann warten."

Eine Meldung zur Schließung des Göttinger Antiquariats folgt. Zum vollständigen Beitrag von Uwe Walter: