Die Frage "Befürworten Sie den (bisher eher unüblichen) freien Verkauf von Katalogtiteln direkt nach Erscheinen des Katalogs einer Antiquariatsmesse?" beantworten lediglich 27,7 Prozent der Umfrageteilnehmer mit "Ja". 59,6 Prozent sagen dagegen "Nein". 12,8 Prozent können sich eine Verbindung beider Prinzipien vorstellen (freier Verkauf nur "bei im Katalog besonders gekennzeichneten Büchern").
Zusätzlich konnte die Umfrage, die sich an Branchenteilnehmer, aber auch an Sammler richtete, in einem Textfeld kommentiert werden. Von dieser Option haben 21 der Teilnehmer Gebrauch gemacht:
"Keine faire Vergabe gewährleistet""Bücher, die in einem Messekatalog angezeigt sind, sollten zwingend am Messetag dem dazu angereisten Publikum vorbehalten sein.""Messen sind eigentlich die Orte, sofern sie nicht reine Ordermessen sind, bei denen das, was verkauft werden soll, zunächst auch physisch vorhanden ist, so dass jeder tendenziell die Chance hat in seinen Besitz oder Genuss zu kommen. Generell Vorbehalten gegen kommenden Antiquariatsmessen kann man nur gegen den derzeitigen Typus Messe haben, den die meisten Veranstalter der mittleren Events, bevorzugt Möbellogistiker und Equipmentverleiher ohne Gefühl für Aussteller, Publikum und Öffentlichkeitsarbeit, an den Tag legen. ILAB Zürich zeigt, wie's gehen kann und muss. So etwas kann es auch erfolgreich ein paar Nummern kleiner regional oder auch überregional geben Helmer Pardun""Da können Lockvögel (nicht vorhandene Bücher zu 'Billigpreisen') angepriesen werden um Kunden anzulocken.""1) Erstverkauf bzw. Verlosung nur bei Messe ist eines der letzten existenzsichernden 'Lockmittel' für Antiquariatsmessen; 2) Lieber (vermeintliche) Chancengleichheit des Losglücks als terminliche Willkür der postalischen oder elektronischen Katalogzustellung; 3) Begriff 'Messekatalog' ist Irreführung des Kunden, wenn es sich faktisch nur um einen Gemeinschaftskatalog anläßlich einer Messe handelt.""Niemand weiß heute mehr ob eine Messe denn auch stattfindet. Also: Verkauf aus dem Sonderkatalog""Ansonsten kann man sich die Messe als Veranstaltung im realen Raum ja wohl sparen; auch wichtig wäre die Abschaffung des Verlosungsprinzips, da wohl die wenigsten eine längere Anfahrt in Kauf nehmen, um dann nach dem Prinzip des Zufalls abgefertigt zu werden""Warum soll ich mich noch auf den Weg zur Messe machen, wenn vieles schon vorher verkauft ist…""Kataloge sind ja auch dazu da, Kunden und potentielle Käufer für die Messe zu interessieren. Wenn aber nichts mehr aus dem Katalog da ist, kann man sich die Messe auch sparen…""sonst bräuchte der Katalog nicht zum Anlass einer Messe erscheinen""nein: auch der Nichterwerber soll die Chance haben das Buch zu sehen, außerdem ist ein Anreiz Antiquariatsmessen zu besuchen.""Wozu taugt ein Messekatalog, wenn die darin angebotenen Bücher, mit denen die Messe ja beworben werden soll gar nicht nur für die Messe bestimmt und dort ggf. nicht mehr verfügbar sind???""Kundenbesuch am Stand – weckt auch Interesse für die Titel, welche nicht im Katalog verzeichnet sind.""Wie man an den diversen Absagen sieht, hat sich das Messesystem 'überlebt'"."Der Messekatalog verlöre seinen Sinn, wenn er nur noch ein Gemeinschafts-Versandkatalog wäre. Wozu dann überhaupt noch Läden und Messen, wenn alles im Versand vertickt werden soll?""Bücher sollten auf der Messe verfügbar sein.""Als Sammler, der auf einer deutschen Insel wohnt, ist der Weg nach Stuttgart, Berlin oder Frankfurt sehr weit.""Die im Messekatalog angebotenen Bücher sollten zu Beginn der Messe auch allesamt verfügbar sein. Vorabverkäufe aus dem Katalog machen die Messe überflüssig.""Da es immer weniger substantiell gute Messen in DE gibt, lohnt sich das Zurückbehalten nicht. Es bindet die Titel zu lange, und der Vorrat an messegeeigneten Titel ist eh nicht mehr wie früher.""Wie der Verkauf stattfindet, ist egal! Verkauft ist verkauft. Es zeigt aber auch, dass Messen immer fragwürdiger (überflüssiger) werden.""Eine Messe soll face to face bleiben und dem Virtuellen nicht noch mehr Vorschub leisten. Einen Gemeinschaftskatalog kann man auch ohne Messe veranstalten."
Herzlichen Dank an alle Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer!