Gestorben

Eric Hobsbawm ist tot

1. Oktober 2012
Redaktion Börsenblatt
Der englische Sozial- und Wirtschaftshistoriker Eric Hobsbawm ist heute nach längerer Krankheit im Alter von 95 Jahren in London gestorben. Das teilte seine Familie laut Medien mit.

Der bekennende Marxist Eric John Ernest Hobsbawm wurde am 9. Juni 1917 im ägyptischen Alexandria in eine jüdische Familie geboren. Aufgewachsen ist er in Wien und Berlin, 1933, nach dem Tod seiner Eltern, zog er nach London, wo bereits Verwandte lebten. 1936 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Großbritanniens. Von 1936 bis 1939 studierte er am King's College in Cambridge. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er seine akademische Laufbahn fort. Von 1971 bis zur seiner Emeritierung 1982 war er Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität London. Hinzu kamen zahlreiche Gastprofessuren.

Seine vierbändige Geschichte des 19. und 20. Jahhunderts zählt zu den Standardwerken über diese Periode: "Europäische Revolutionen: 1789–1848"; "Die Blütezeit des Kapitals. Eine Kulturgeschichte der Jahre 1848–1875"; "Das imperiale Zeitalter 1875–1914" und "Das Zeitalter der Extreme: Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts 1914–1991" (lieferbar als Taschenbuch bei dtv).

Seine Autobiografie "Gefährliche Zeiten. Ein Leben im 20. Jahrhundert" erschien 2003 auf Deutsch bei Hanser. Zuletzt erschien ebenfalls bei Hanser: "Wie man die Welt verändert. Über Marx und den Marxismus" (2012).