Online-Buchhandel

Herbert Meinke: Revolte im Internet

6. November 2012
Redaktion Börsenblatt
Ende August 2001 veröffentlichte der kürzlich verstorbene frühere Berliner Antiquar Herbert Meinke unter der Überschrift "Revolte im Internet" einen der wenigen Grundtexte zur jüngeren deutschen Antiquariatsgeschichte. Eine Dokumentation.

Herbert Meinkes grundpessimistischer Beitrag erschien in Heft 8/2001 von "Aus dem Antiquariat", damals noch Beilage zum "Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel". Die Redaktion versah ihn mit der zurückhaltenden Vorbemerkung "Die nachfolgende Darstellung veröffentlichen wir als Diskussionsbeitrag zur gegenwärtigen Lage des Antiquariatsbuchhandels. Weitere, sachlich fundierte Meinungsäußerungen sind der Redaktion willkommen."

Meinkes Text löste – kaum überraschend – eine regelrechte Flut von (meist kritischen) Leserbriefen aus, Meinke selbst legte 2003 und 2004 mit inhaltlich etwas schwächeren Fortsetzungen zum selben Themenkreis nach. Der Text vom August 2001 wird hier, die Idee eines Berliner Antiquars aufnehmend, bis auf wenige Korrekturen in der Rechtschreibung ungekürzt und unverändert wiedergegeben. Die Zwischenüberschriften wurden für die Online-Publikation ergänzt. Am Schluss finden sich einige wenige sachliche Erläuterungen, die vielleicht für den einen oder anderen Leser hilfreich sind.

[Beginn der Vorlage:]

Der Büchermarkt ist mit den neuen Medien, sprich Internet, gewaltig in Umbruch geraten. Dies gilt natürlich auch für das Antiquariat. Das Gewerbe dümpelte in weiten Teilen schon einige Zeit vor sich hin. Oft habe ich mich gefragt, wie können einige Kollegen mit ihrem Angebot und ihrem Engagement überhaupt überleben. Da schickte die neue Technologie das Internet und gab die Möglichkeit, Bücher aus dem Dornröschenschlaf der Lager wach zu küssen und in Datenbanken zu präsentieren. Ein neuer Ast am kränkelnden Stamm des Antiquariatsbuchhandels entspross: der Internet-Antiquar. Der Ast wuchs und wuchs und bekommt jetzt langsam ein solches Gewicht, dass der kranke Stamm mit seinen maro­den Wurzeln aus dem Gleichgewicht zu geraten droht.

Und nun gerät dieses relativ neue Medium in Unruhe. Es wird dort nämlich richtig Masse (und damit Geld) umgesetzt, und jetzt geht es darum, wer beißt sich von dem Kuchen was ab. Die Betreiber der Datenbanken sind noch lange nicht aus den roten Zahlen. Noch stehen sie untereinander in Konkurrenz und müssen hohe Investitionen tätigen. Über kurz oder lang müssen aber auch sie kaufmännisch denken und handeln und machen nun Vorstöße, ihre Plattformen nach und nach über die Kostendeckung hinaus in die Gewinnzonen zu bewegen. Das geht natürlich über die Anhebung der Gebühren. Und wenn da der kleinste Vorstoß gemacht wird, geht ein Aufschrei der Entrüstung durch die Reihen der Internet-Antiquare, als ob man ihnen gleich den Hahn abdrehen wolle. Dabei sind die Gebühren bisher im unteren Preisniveau angesetzt. Für 1.000 in das Netz gestellte Positionen werden 50 Mark pro Monat fällig. Man erinnere sich an die Vorlauf- und Portokosten für die gedruckten Kataloge anno dazumal. Doch wer will das schon? Stattdessen spricht man hier gleich von Erpressung und Ausnutzung einer quasi Monopolstellung und droht mit wilden Reaktionen. Vermutlich werden die meisten Drohungen verbaler Art bleiben, und viele der in die Diskus­sion eingebrachten Vorschläge zeigen ein er­schreckendes Maß von Unbedarftheit, Träumerei oder Selbstüberschätzung.

Eins wird aber in der ganzen Diskussion offenbar vollkommen ausgeklammert: Das Internet ist auch ein Danaergeschenk. Lassen Sie mich erläutern: Das Internet ist ein hervorragendes Medium, das den Kunden (und auch den Antiquaren) einen neuen und umfangreichen Zugriff auf einen schier unendlichen Bestand ermöglicht – und gleichzeitig könnte es der Totengräber des Gewerbes werden, wenn es so weiterläuft. Und die Antiquare richten es selbst hin und begleiten es, wie es sich für diese Berufsgruppe gehört, mit dem nötigen Geschrei.

Warum das Netz gut ist, ist einfach zu erklären. Viele Kollegen, die über Jahre die Mühen und Kosten gescheut haben, Kataloge zu erstellen, haben ihren Lagerbestand aufgearbeitet, und dadurch gab es plötzlich Titel im Angebot, die vorher kaum aufzufinden waren. Wer gezielt nach bestimmten Titeln suchte, hatte plötzlich Zugriff auf Bestände, die er zuvor schon aus Zeitgründen nie hätte sichten können. Es war, als ob man auf einem Kartoffelfeld plötzlich Trüffeln finden konnte. Ich meine damit nicht unbedingt Schnäppchen, sondern durchaus rare Bücher aus teils abwegigen Gebieten, die bisher nur einfach schwer zu finden waren. Dass sie dann auch oft (wegen der Unkenntnis der Anbieter) auch noch zum Teil äußerst preisgünstig waren, nimmt der berufserfahrene Kollege oder der in seinem Spezialgebiet ergraute Sammler schmunzelnd und billigend in Kauf. Diese schöne Zeit war aber bald vorbei. Nicht (nur) weil sich schnell eine Subspezies der "Netzgeier" entwickelte, die jeden Tage mehrere Stunden vor dem Bildschirm verbrachte, um die "Auspreisungsfehler" der anderen Händler "abzugreifen". Das gehört sowieso zum Gewerbe.


"Mein Gott, was wird da für ein Haufen Zeug angeboten!"

Die schöne Zeit ist also vorbei. Warum das so ist, lässt sich in einem Satz zusammenfassen: "Mein Gott, was wird da für ein Haufen Zeug angeboten!" Und jetzt kommen wir zur Sache. Im Internet in Deutschland werden zurzeit von fast 900 mehr oder weniger kompetenten Antiquaren (oder besser Anbietern von gebrauchten Büchern) fast sechs Millionen Bücher angeboten. Im Internet hat man über "zvab.com" den Zugriff auf circa vier Millionen Bücher, über die Suchmaschine "sfb.at" auf circa sechs Millionen, dabei aber dann auch Mehrfach-Nennungen, da dort auf mehrere Datenbanken zugegriffen wird. Wer soll das alles kaufen? Die Zahl der regelmäßigen und engagierten Antiquariatskunden ist in Deutschland sowieso nicht besonders hoch, ich schätze, sie liegt irgendwo zwischen 20 bis 50 Tausend. Das ist bei über 80 Millionen Einwohnern in Deutschland nicht sehr viel. Es gibt natürlich auch noch eine fast unendliche Zahl von Einmal-Kunden, die nur das eine bestimmte Buch suchen, das in der Pfarrbibliothek im dritten Regal auf dem zweiten Brett zu finden war und das irgendetwas mit "Putzi in Posemuckel" im Titel hatte und das man jetzt in der Recherche im Gesamttext endlich finden kann und das zuvor kein Antiquar hätte auftreiben können, besonders weil der Kunde auch nicht bereit war, mehr als 10 bis 20 Mark zu zahlen. Denen kann jetzt geholfen werden oder noch besser, der kann sich jetzt selbst helfen und hält niemanden mehr von der Arbeit ab – denn Antiquariatsbuchhandel ist Arbeit, wenn man ihn kompetent machen will.

Zurück zum sagenhaften Internetangebot. Sechs Millionen Bücher. Und es kommen immer mehr dazu. Und der Bodensatz (die unverkäuflichen Bücher) steigt und steigt. Jetzt komme man mir nicht mit dem Argument, es gibt für jedes Buch einen Interessenten. Das stimmt vielleicht, aber der Titel wird 15 bis 20mal angeboten, wer kauft die übrigbleibenden oder wer erbarmt sich endlich und schmeißt die übriggebliebenen weg? Ein konkretes Beispiel: es gibt ein unsägliches Buch von Herbert Meinke (nicht von mir und der hat auch nichts mit meiner Familie zu tun) "Von Urlaub zu Urlaub". Darin beschreibt ein dummdussliger deutscher 08/15-Landser seine lustigen Erlebnisse im II. Weltkrieg, und das Buch ist in der Aufmachung nur eine lausige Kopie von Dinah Nelkens "Ich an Dich". Der Titel wird seit Anbeginn des Internets angeboten, die Zahl stieg langsam von einem Exemplar auf 15, und der Preis pendelte so um die 40 Mark. Ich konnte nicht bemerken, dass auch nur eins verkauft wurde, auch wenn jetzt schon Exemplare für 20 Mark angeboten wurden. Einmal war ein Widmungsexemplar für 250 Mark im Angebot, das war eines Tages weg. Hat sich der Kollege geschämt oder hatte sich der Markt dafür (oder ein Trottel) gefunden? Das werde ich wohl nie erfahren. Es gehört auch Disziplin dazu, Bücher anzubieten. Von einem Antiquar erwarte ich, dass er eine Auslese trifft, was "wert" ist anzubieten und damit meine ich nicht nur den Geldwert. Da jeder Mensch seine eigenen Wertvorstellungen hat, ist dadurch von allein die Vielfalt schon gewährleistet. Es geht vielmehr darum, nicht wahllos jedes gedruckte Buch zu Geld machen zu wollen, wenn man nicht wenigstens im Ansatz weiß, was das ist. Und manchen angebotenen Titeln sieht man an, dass der Anbieter unbeleckt von jeder Sachkenntnis ist. Beispiel: Die Liebeslieder des Hafis in der Übersetzung von Georg Lesczynski. Der kompetente Anbieter stellt es ins Netz mit der Kennzeichnung "kein Autor". Man muss ja nicht wissen, was das ist. Es reicht ja, wenn man guckt, wer das noch anbietet und macht's dann nur etwas billiger. Und weil ich gerade dabei bin, arrogant zu sein: bei der Recherche fand ich ein Angebot "ohne Autor", da 2/3 des Titelblatts fehlen: Die Ruhe des Lyrus. (Ohne Verlag, klar, es fehlt ja der Teil des Titels), ca. 1734 (das konnte der Anbieter wohl dem datierten Vorwort entnehmen), Halbleder d. Zt. (und die übliche Beschreibung). Und der Preis 150 Mark (ist ja klar, muss ja selten sein, weil ja kein zweites Exemplar angeboten wird, kann man also versuchen). Dass der Autor mit minimalem Aufwand über den Holzmann-Bohatta Bd. II 12749 (was ist denn das? Wo steht das im Internet?) als Jacques Penetti zu entschlüsseln ist, ist egal. Und dass es im Titel nach Holzmann-Bohatta nicht Lyrus, sondern Cyrus heißt, glaube ich, ohne das Exemplar zu kennen oder gesehen zu haben, denn wer solche Titelaufnahmen bastelt, kann vermutlich die Schrifttypen des 18. Jahrhunderts auch nicht richtig lesen. Selbst wenn ich den Titel suchen sollte, würde ich ihn in einem solchen Exemplar für diesen Preis nicht kaufen wollen. Natürlich haben Sie recht, wenn Sie mir antworten, dann lass es eben sein. Worauf ich aber hinaus will, ist die Tatsache, dass diese Art von Angeboten nicht nur inkompetent, sondern unseriös ist. Unseriös, weil hier offensichtlich ein Dummer gesucht wird.

Der Buchhändler als Berufsbild ist in der Skala der gesellschaftlichen Akzeptanz an die letzte Stelle gerutscht. Der Antiquar wird in der Skala nicht erfasst, er wäre vermutlich auf der Ebene der Trickbetrüger und Kinderschänder. Und das Berufsbild wird durch das Internetangebot nicht gerade positiv beeinflusst. (Im Übrigen auch nicht durch den Auftritt eines Kollegen in der Presse, wo er darauf hinweisen lässt, dass seine Sitzgarnitur schon in ­Hitlers Obersalzberg gestanden hätte.) Im Internet wird jedoch vorgeführt, dass man ohne jedes Fachwissen trotzdem durch die Masse noch immer Umsatz machen kann. Kompetent erstellte Titelaufnahmen erscheinen fast überflüssig, dilettantische bringen es ja auch. Eine Bindung des Kunden an den Antiquar ist im Internet auch nicht mehr möglich, denn wie will man sich in diesem Massenangebot ein Profil geben? Schreibt man eine saubere Titelaufnahme, kann der nächste sie kopieren und den Preis unterbieten. Die Recherche eines großen Teils dieser Kollegen findet offensichtlich nur noch im Internet statt, was ein Handapparat ist und was das bedeutet, wollen diese Leute gar nicht wissen. Und wenn ich im Internetforum der selbsternannten neuen Gurus dieser Form des Antiquariatsbuchhandels auch noch mitkriege, dass es Leute gibt, die sich wünschen, man könne die Titelaufnahmen am besten gleich aus den großen Bestandskatalogen deutscher Universitäten herauskopieren und mittels eines noch zu erstellenden Textverarbeitungsprogramms auch noch in die speziell für das Internet strukturierten Datenbanken umwandeln, kommt mir das ganz große Grausen. Und zwar besonders, weil ein Kollege dies damit begründet hat, dass er sich ja dann intensiver mit den Inhalten beschäftigen könne. Bei der jetzt schon demonstrierten Kompetenz sehe ich den Kommentaren mit Entsetzen entgegen.

Die Seite des Käufers

Betrachten wir jetzt aber die Seite des Käufers. Auf den ersten Blick hat er natürlich viele Vorteile. Er hat endlich einen Zugriff auf den Bestand vieler Antiquare und kann gezielt über eine Volltextrecherche suchen und somit Titel finden, die er früher nie hätte finden können. Und die kann er meist sogar dann finden, wenn der Anbieter auch noch so blöd ist. Erstens, weil er nie alle Kataloge hätte durcharbeiten können. Zweitens, weil das Risiko, die Titel zu überlesen, nicht mehr da ist. Selbst wenn Theodor Lessings Buch "Tiere" nicht unter Literatur, sondern unter Zoologie steht. Dazu gibt es jetzt eine Preistransparenz und auch eine Übersicht, wie oft ein bisher als seltenes Buch bezeichneter Titel eigentlich wirklich vorhanden ist und man kann mit einiger Erfahrung feststellen, ob der Preis angemessen erscheint. Wenn man nur einen bestimmten Titel sucht, kann man schnell und sicher Erfolg haben. Sucht man aber Titel zu einem bestimmten Themenkreis, wird es schon sehr viel schwieriger. Mit der Verschlagwortung und Gebietsangaben tun sich viele der Anbieter mehr als schwer, und man hat eine viel zu hohe Trefferquote. Wer will sich schon durch 500 Titel zu einem Gebiet durchquälen, wenn er den Eindruck hat, dass er mit Billigtiteln, neuem Zeug und falsch eingeordneten Titel bombardiert wird? Ich nicht. Der Käufer hat jetzt zwar die Möglichkeit, viele Titel sehr viel günstiger zu erwerben als noch vor einigen Jahren. Was sicher gut ist und einigen Kollegen, die ihre Preisgestaltung am liebsten am oberen Ende der Fahnenstange anzusiedeln pflegten, gehörig das Korn verhagelt hat.

Diese Art des Handels hat nicht mehr viel gemein mit dem "richtigen" Antiquariatsbuchhandel, sie verkommt zum Anbieten von vergriffenen beziehungsweise gebrauchten Bücher, die im Zweifelsfall von jedem ausgeführt werden kann, der ein Minimum von Lese- und Schreibfähigkeit hat.

Hier muss ehrlicherweise eingeschoben werden, dass sich die klassischen, alten Interessenverbände des Antiquariatsbuchhandels in den letzten Jahren auch nicht gerade hervorgetan haben, wenn es darum ging, etwas für das Ansehen des Berufsstandes zu tun. Vielmehr haben sie auf die Veränderungen der letzten Jahre meist mit Ignoranz oder Hilflosigkeit reagiert. Die Ausbildung zum Antiquariatsbuchhändler wird zwar noch als Spezialisierung angeboten, die Zahl der Ausbildungsplätze soll aber in den letzten Jahren auf unter zwanzig gesunken sein. Zudem ist der Begriff Antiquar nicht gesetzlich geschützt, jeder kann sich so nennen. Das klassische Berufsbild des Antiquars besteht offensichtlich nicht mehr, und die traditionelle Ausübung des Gewerbes scheint keine Zukunft zu haben. Das hat viele Gründe: einer der Hauptfaktoren ist sicherlich, dass der "gebildete" Einwohner unseres Landes sich nicht mehr darüber definiert (oder definieren lassen will), dass er in seinen Wohn- oder Arbeitsräumen einen Schrank oder ein Regal mit Büchern stehen hat, dessen Inhalt über einen wechselnden Bestand von Taschenbüchern hinausgeht. Dass man sich einem Text – egal, ob wissenschaftlicher oder belletristischer Art – auch über eine besondere Edition nähern kann – sei es der Erstdruck, ein Widmungsexemplar oder eine besonders gut gestaltete Ausgabe, ist im Bewusstsein der Bevölkerung unseres Landes nicht verankert. Und eine sorgfältig über Jahre hin aufgebaute wissenschaftliche Arbeitsbibliothek gehört auch nicht mehr zum Standard des Lehrpersonals an den deutschen Universitäten, und manchmal hat man den Eindruck, dass das Lehrangebot so wohlfeil geworden ist wie lieblos gestaltete Taschenbuchausgaben, die die Dozenten für die Vorbereitung ihrer Lehrveranstaltungen benutzen. Der Ausstoß an bedrucktem Papier in Form von Büchern ist aber keineswegs zurückgegangen, sondern seit Ende des Zweiten Weltkrieges ununterbrochen gestiegen. Der Anteil der Bücher an der Gesamtproduktion, der im Laufe der Jahre zumindest seinen Marktwert erhalten oder noch besser möglicherweise noch steigern kann, ist gesunken. Die meisten Titel werden nur den Status des billigen, gebrauchten Buches er­reichen. Dieser Entwicklung entgegen zu arbeiten, wäre eine Aufgabe der Verlage und auch der Berufsverbände gewesen. Der Versuch des ein­zelnen Antiquars, dem Niedergang mit Qualität ­entgegenzuarbeiten, wird gerade noch von seinem kleinen Kundenstamm wahrgenommen. Dass der Kundenkreis zum größten Teil aber aus älteren Menschen besteht und dass so gut wie kein junges Publikum nachwächst, haben alle gewusst.

Zurück zum Internet. Oder erst noch einmal weiter zurück zum klassischen Antiquariat. Das traditionelle Ladengeschäft lebte von der Kompetenz und der Ausstrahlung des Antiquars – und natürlich von dem Niveau des Bestandes. Wer Bücher zu einem bestimmten Gebiet brauchte, konnte relativ schnell herausfinden, bei wem er gut bedient wurde. Oft genug bekam er im Fachgespräch auch nützliche Hinweise oder wurde auf Titel hingewiesen, von deren Existenz er bis dahin noch nicht einmal wusste. Oder er wurde an einen anderen, spezialisierten Antiquar verwiesen. Diese Art von Ladengeschäften ist stark dezimiert, nicht zuletzt weil sich bei den hohen Gewerbemieten niemand in attraktiven Gegenden halten konnte.

An deren Stelle traten in Laufe der siebziger Jahre verstärkt reine Versandantiquariate, die mit umfangreichen Lagerkatalogen oder oft hervor­ragend gestalteten und sachkundig bearbeiteten Spezialkatalogen den Interessierten ihr Angebot unterbreiteten. Diese Art der Präsentation hatte ihre Vorteile. Es entstand eine neue Art der Titelaufnahme, die sich grundsätzlich von den Katalogen alter Schule unterschied. Die Informationen zu den einzelnen Titeln wurden detaillierter, es wurden bibliographische Angaben gemacht und zum Teil auch erläutert, so dass der Kunde zum Angebot des Buches auch noch einige Sachinformationen bekam. Dazu kam, dass in einem solchen Spezial­katalog auch einige mehr oder weniger abwegige Titel oder Kleinschriften, die in Ladengeschäften untergegangen wären, in neue Zusammenhänge gestellt wurden, die das Interesse der Kunden wecken konnten. Auch erregten spezielle Kataloge Aufmerksamkeit für bestimmte Gebiete, hier seien als ein Beispiel die Arbeiten von Georg Sauer aus Frankfurt erwähnt, die viel zur Neubewertung der klassischen Moderne beigetragen und damit auch wieder neue Märkte geschaffen haben. Dies forderte die Kreativität des Antiquars heraus, denn es verlangte schon eine gewisse intellektuelle Leistung. Natürlich führte dies auch zu einigen Auswüchsen, besonders bei inhaltlichen Kommentaren, so dass man manche Kataloge auch als schlecht kommentierte Literatur- beziehungsweise Zeitgeschichte mit Preisangaben bezeichnen konnte. Und manche normale durchschnittliche Titel wurden so blumenreich beschrieben und emphatisch angepriesen, dass man nur den Kopf schütteln konnte.

Auch dieses Geschäft wurde mit dem Beginn der achtziger Jahre rückläufig, wohl weil es damals mehr Anbieter gab, als der Markt aufnehmen konnte. Zuvor konnten die Kataloge mit einer Verkaufsquote von mindestens 50 Prozent kalkuliert werden, die Quote sank dann aber dramatisch teils auf unter 30 Prozent, so dass der hohe Aufwand und die immer mehr steigenden Druck- und Portokosten kaufmännisch nicht mehr zu halten waren. Dazu kam, dass der Kundenstamm gleich blieb oder gar sank (siehe oben) und dass eine gewisse Sättigung eintrat. Zudem stieg das Preisgefüge an, denn die Titel für die Spezialkataloge mussten zumeist über Jahre hinaus zum größten Teil im Handel zusammengekauft werden. Diese Tendenz der Umsatz­einbußen traf die Spezialisten etwas weniger als die Kollegen, die mit umfangreichen Lagerlisten den Kunden auch preisgünstige Titel anboten. Eine Zeitlang schien es, als ob sich im Überlebenskampf die Spreu vom Weizen trennen würde.

NIF-Bücher und andere Probleme

Da kam das Internet, und wieder gab es eine Möglichkeit zu überleben. Aber man kann das neue Medium auch hinrichten. Das tut man jetzt schon meiner Meinung nach, und die Diskussion zur Rettung des Antiquariatsbuchhandels, die zur Zeit in einem Internetforum geführt wird, gibt mir nicht das Gefühl oder die Hoffnung, dass diese Rettung erfolgreich sein wird oder besser, sie zeigt mir nicht, wie die Zukunft des Gewerbes sich positiv gestalten könnte. Gehen wir die Diskussionspunkte Punkt für Punkt durch. Um dem folgen zu können, muss man nicht unbedingt etwas von Büchern verstehen, die meisten Probleme sind kaufmännischer und organisatorischer Natur.

Erstens, wenn ich als Händler die Distribution aus der Hand gebe, also mein Angebot nicht mehr allein verantwortlich sowohl inhaltlich wie äußerlich selbst gestalte, gebe ich einen elementaren Teil meines Gewerbes auf. Ich gerate in eine Abhängigkeit von dem, der meine Waren für mich auf seiner Plattform anbietet. Wenn diese Plattform mein einziges Medium ist, kann das meine ökonomische Grundlage nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch in Frage stellen. Kaufmännisch muss ich mich also fragen, wie hoch darf der Kostenanteil maximal werden, damit ich immer noch die zum Leben (und nicht nur zum Überleben) notwendige Rendite erwirtschafte. Dies ist natürlich keine Situation, die erst durch die neuen Medien entstanden ist, sondern gehörte schon immer zum geschäftlichen Alltag. Dass derjenige, der mir die Plattform bietet, auch angemessen seine Rendite erwirtschaften muss, sollte selbstverständlich sein. Nur gehen die Meinungen darüber, was angemessen ist, erfahrungsgemäß weit auseinander. Offensichtlich finden besonders die Wort- und Stimmgewaltigen in diesem Forum schon die jetzt bestehenden finanziellen Forderungen als unangemessen. Sie jammern oder schimpfen und stellen Forderungen nach Mitbestimmung und versuchen, mit Boykott zu drohen. Sie spekulieren über Alternativen und entwickeln Utopien, nein keine Utopien, sondern Hirngespinste. "Andenken" heißt ja der neue Begriff, also es wird angedacht, dass Netz in eigener Regie zu übernehmen und genossenschaftlich zu führen. Und dazu noch einen eigenen neuen Interessenverband zu gründen. Die circa 900 im Netz anbietenden Antiquare sind zwar an einer Stelle gemeinsam präsent, sonst aber über das ganze Land verstreut und dazu noch fast alle Einzelgänger, und ein großer Teil ist nicht gerade das, was ich als Vollkaufmann bezeichnen würde. Der Antiquariatsbuchhandel kann kein geschützter Raum unabhängig der Marktgesetze sein. Wenn ich ein Buch kaufe und dann wieder verkaufe, will und muss ich einen Profit machen, und wenn ich das machen will, hat auch jeder andere das Recht dazu. Wenn ich eine Genossenschaft oder einen Verein haben will, die meine Rechte wahrnehmen sollen, muss ich erst einmal definieren, was meine Rechte sind und wer diese selben Rechte nicht haben darf. Die Internetantiquare nahmen sich das Recht heraus, Datenbankbetreiber unter Druck zu setzen, die Angebote der Auktionshäuser aus dem Gesamtangebot herauszunehmen und in eine gesonderte Datenbank zu setzen. Hier soll es nicht um die grundsätzliche Auseinandersetzung zwischen Auktionshäusern und Lagerantiquaren gehen. Hier geht es darum, wer bestimmt, wer den Zugang zum Netz haben darf und wer nicht. Dieser Vorgang lässt darauf schließen, dass diese Leute in einem von ihnen selbst betrieben Netz mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr rigide vorgehen werden. Der Verdacht liegt nahe, zumal ernsthaft vorgeschlagen wird, für bestimmte Bücher einen von der Genossenschaft festgesetzten Mindestpreis einzuführen.

Eine solche Genossenschaft wird es wohl nie geben und auch keine so organisierte Datenbank. Erstens werden die potentiellen Mitglieder sich schon auf den Gründungstreffen zerfleischen, den Beitritt davon anhängig machen, dass der und der auf keinen Fall dabei sein darf (das Szenario ließe sich jetzt seitenlang ausdehnen), und das Resultat wären sicherlich zwei bis drei konkurrierende Vereinigungen, die sich bis aufs Messer bekämpfen würden. Zweitens würde nie die für ein solches Unternehmen notwendige Kapitaldecke zusammenkommen, und Banken geben Antiquaren so­wieso keinen Kredit.

Ein zweites Problem der Internetanbieter ist das Problem NIF-Bücher. NIF-Bücher sind (N)icht (I)neternet (F)ähige Bücher, das, was ich noch ­altbacken als "Mumpe" bezeichnen würde. Diese ­Formulierung bringt es auf den Punkt, denn es geht da wirklich nicht um inhaltliche Kriterien, sondern einfach um den Fakt, dass sie offensichtlich niemand haben will. Das Problem ist nicht in den Griff zu bekommen. Dazu braucht es nämlich Wissen, Erfahrung und Verantwortung. Wenn es die einen gelernt haben, kommen die nächsten und stellen das Zeug wieder ins Netz. Oder sollte etwa eine Zugangsqualifikation bei den Anbietern verlangt werden? Ich wäre schon glücklich, wenn alle Teilnehmer ihr Gewerbe steuerlich korrekt (also inklusive der Mehrwertsteuer) angemeldet und somit die gleichen Voraussetzungen hätten.

Ein drittes und wirklich brisantes Problem ist, dass durch das konzentrierte Anbieten von fast sechs Millionen Titeln an einem (wenn auch virtuellen) Ort nicht nur das bisherige Preisgefüge in Frage gestellt wird, auch der Begriff der Seltenheit erhält eine vollkommen neue Bedeutung. Der Kunde hat jetzt zwar die Möglichkeit, sich das preisgünstigste Angebot auszuwählen, das Risiko aber, dass sich das Exemplar als eine Ruine oder auf jeden Fall nicht ordentlich beschrieben herausstellt, ist nicht auszuschließen, zumal… (ich bitte die Litanei von Kompetenz bis Seriosität in Gedanken zu ergänzen). Dass in den Lagerkatalogen leider auch häufig genug schlechte oder unzureichende Titelbeschreibungen zu finden sind, ist nicht zu leugnen. Im Internet treten diese Fälle allein schon von der Menge her gehäuft auf. Und dass der Kunde jetzt den schon so lange gesuchten Titel gleich 30mal im Angebot findet, wird seine Kaufentscheidung nicht gerade beschleunigen. Wenn das so oft vorhanden ist, muss ich es ja heute nicht kaufen, ich kann es ja morgen auch noch sein lassen. So wächst dann auch die Zahl der NIF-Bücher. Auch der so eifrige Sammler der Insel-Bücherei, der früher fleißig von Antiquariat zu Antiquariat zog, in der Hoffnung, doch endlich einmal eines der Exemplare zu finden, von dem die Auflage im Krieg so gut wie vollständig vernichtet wurde oder um wenigstens noch einen fehlenden Titel zu finden, damit er 20 Jahre an seiner Sammlung arbeiten kann, was findet der jetzt: im Internet auf einen Schlag 13.900 Inselbücher. Jetzt braucht er nur noch zusammenzurechnen, was ihn die vollständige Sammlung kosten würde, und er verliert die Lust daran. Machen Sie doch einmal die Probe aufs Exempel. Ich gebe ihnen die aktuelle Trefferliste (Stand Juli 2001). Goethe ist unangefochten an der Spitze: ca. 29.000 Treffer, Thomas Mann über 8.000, Rilke über 6.000, Hesse fast 6.000, Karl May erstaunlicherweise etwas abgeschlagen, aber mit Rudolf Steiner auf gleichem Level, immer noch fast 3.000, Stefan George immerhin noch 1.500.

Ein viertes Problem wird erst in einigen Jahren virulent werden, auch wenn es heute schon Aus­wir­k­ungen hat. Da das Preisgefüge zurzeit ­drastisch nach unten korrigiert wird, wird und muss sich der Ankauf total verändern. Die Kunden können zwar jetzt billiger kaufen, werden aber schmerzhaft erfahren müssen, dass ihnen im An­kauf auch immer weniger geboten wird. Für die Sammler, die noch vor zehn Jahren gekauft haben, könnte es ein böses Erwachen geben. Und der Antiquar wird wie immer als Ganove beschimpft werden.

Ich will noch ein kleines Szenario entwickeln: In zehn Jahren kommt ein Angebot, ich könne eine Ansammlung von Büchern kaufen. Ich gehe hin, um es zu bewerten. Und gleich empfängt mich der Verkäufer mit der Botschaft, er hätte alle Titel im Internet überprüft und käme so auf einen durchschnittlichen Verkaufspreis der Titel von Betrag x. Und wie viel ich bereit wäre, davon zu bezahlen? Und dann gäbe es noch einen Stapel von Büchern, die seien extrem selten. Warum? – Ja, die habe er nicht im Internet gefunden. Ein Alptraum. Schon jetzt bin ich oft genug mit Experten konfrontiert, die mir erklären, das Buch sei mindestens so und soviel wert, weil es so im Internet steht. Dass ihr Exemplar aber mit dem dort angebotenen Exemplar in keiner Weise zu vergleichen ist, ist ihnen nur schwer klarzumachen. Das war auch schon so mit dem angelesenen Radtke-Spezialwissen derselben Spezies von Experten. Der Absatz der Jahrbücher soll übrigens auch rapide zurückgegangen sein, heute scheint ja die Internet-Recherche zu reichen. Wer will sich dem auf Dauer aussetzen?

Das fünfte Problem ist vielleicht nur meins. Ich bin langfristig nicht willens, mich mit meinem Namen und meiner Qualifikation in einen Sumpf von NIF-Büchern zu begeben, in einer Gruppe von Massenanbietern oder Feierabendaktivisten unterzugehen, zuzusehen, wie meine Arbeit und die anderer qualifizierter Kollegen kopiert und dann noch unterboten wird – aber das ist mein Problem.

Kommen wir zum Abschluss. Wie oben ausgeführt, ist der Antiquariatsbuchhandel wieder einmal in einer tiefen Krise. Nicht alle alten Strukturen waren gut, vieles schrie sogar nach Veränderung. Und ein großer Teil der Veränderung ist gut und heilsam. Gleichzeitig werden aber auch Grundlagen zerstört, vielleicht unwiederbringlich. Das Internet in der jetzigen Form wird keinen Beitrag zur Seriosität des Handels leisten. Für einige der älteren Antiquare wird die Zeit noch reichen, wenn sie ihre Kunden halten können. Wie die Zukunft für den Nachwuchs aussehen wird, ist offen. Und ob das Gewerbe sich langfristig von diesem Wandel wieder erholen wird, weiß ich nicht. Dass dann aber von den alten Strukturen noch etwas vorhanden sein wird, auf dem man aufbauen könnte, wage ich zu bezweifeln.

Was bleiben wird, ist klar. Die wirklich raren Bücher werden weiterhin Handelsobjekte bleiben, und sie werden noch exklusiver und teurer werden. Für den Handel mit solchen Objekten werden sich neue Strukturen bilden müssen. Die Internet­antiquare werden beweisen müssen, dass sie nicht im unerschöpflichen, mit NIF-Büchern bestückten Morast und im Einheitsbrei der 18-Mark-Bücher untergehen.

Herbert Meinke


Erläuterungen (zusammengestellt von Björn Biester)

Genossenschaft
Gemeint ist die bei Erscheinen des Beitrags von Herbert Meinke im August 2001 in Gründung befindliche Genossenschaft der Internet-Antiquare (abgekürzt GIAQ). Die GIAQ betreibt seit Frühjahr 2005 die Plattform Antiquariat.de (bis Anfang 2010 unter dem Namen Prolibri.de). Auszug aus der GIAQ-Selbstdarstellung: "Im Jahre 2001, ca. 5 Jahre nach Einführung der ersten deutschen Internet-Verkaufsplattform für antiquarische Bücher, machte sich trotz des individuellen wirtschaftlichen Erfolges vermehrt eine Unzufriedenheit über die bestehenden Verhältnisse breit. Wirtschaftliche Unabhängighängigkeit war der Anstoß zur Gründung einer Antiquars-Genossenschaft. Der gute Verkauf über zentrale Internetplattformen als Folge des sich umschichtenden Kundenverhaltens führte zu einer immer größeren wirtschaftlichen Abhängigkeit der Antiquare von diesem Vertriebsweg. Ein Vertriebsweg, auf den die Antiquare gleichzeitig keinerlei Einfluss oder Mitwirkungsrechte haben. Man befürchtete außerdem als Antiquar in seiner Tätigkeit beschnitten zu werden, Tendenzen, den Antiquar als eine Art Auslieferungslager zu sehen, sind teilweise immer noch erkennbar. Man war und ist der Ansicht, der Handel mit antiquarischen Büchern gehöre trotz Internet in die Hände der Antiquare und nicht in die Hände von Software- und Datenbankspezialisten."

Internetforum
Anspielung auf die "Hess-Runde", eine nicht mehr bestehende E-Mail-Liste, die von Samuel Hess (Hilterfingen) geführt wurde. Abgelöst wurde die "Hess-Runde" durch die "Höfs-Runde" von Wolfgang Höfs (Dortmund).

Jahrbücher
"Jahrbuch der Auktionspreise für Bücher, Handschriften und Autographen" (JAP), erscheint seit 1951 (Berichtsjahr 1950) im Verlag Ernst Hauswedell & Co., Hamburg bzw. Stuttgart.

Radtke
1976 erschien der erste Band des "Taschenbuchs der Auktionspreise alter Bücher", bekannter unter dem Verlagsnamen als "Radtke". Die 2004 eingestellte Reihe erfreute sich wegen ihres vergleichsweise günstigen Verkaufspreises und der im Gegensatz zum "Jahrbuch der Auktionspreise" nicht vorhandenen unteren Verzeichnungspreisgrenze bei vielen Händlern und Sammlern großer Beliebtheit.

Georg Sauer
Georg Sauer (1927–2007). Antiquar in Frankfurt am Main, später in Glashütten und Königstein im Taunus, Bearbeiter einer Reihe bedeutender Verkaufskataloge; ein Nachruf von Detlev Auvermann erschien in "Aus dem Antiquariat" Neue Folge 5 (2007), S. 239 f.

sfb.at
Metasuchmaschine für neue und gebrauchte Bücher, heute unter dem Namen "Eurobuch".

Heribert Tenschert
Auf den inzwischen in Ramsen in der Schweiz residierenden Antiquar Heribert Tenschert (Antiquariat Bibelmühle) bezieht sich Herbert Meinkes abschätziger Satz "Und das Berufsbild wird durch das Internetangebot nicht gerade positiv beeinflusst. (Im Übrigen auch nicht durch den Auftritt eines Kollegen in der Presse, wo er darauf hinweisen lässt, dass seine Sitzgarnitur schon in ­Hitlers Obersalzberg gestanden hätte.)" Der Sachverhalt war im Juli 2001 in einem Tenschert-Porträt von Johannes Saltzwedel im "Spiegel" erwähnt worden.

ZVAB
Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher (ZVAB), 1996 in Berlin von Bernd Heinisch, Friedemann Kutschbach und Jens Bauersachs begründet. Langjährige Betreiberin war die Mediantis AG in Tutzing. Im Frühjahr 2011 wurde das ZVAB von der Düsseldorfer Abebooks Europe GmbH übernommen.