"Er gehörte zu den wichtigsten Stimmen der Kinderliteratur in den sechziger und siebziger Jahren", schreibt der Ravensburger Buchverlag im Nachruf auf seinen Autor. "Besonders seine Nacherzählungen von biblischen Stoffen für Kinder fanden breite Resonanz."
Max Bolliger wurde am 23. April 1929 in Glarus in der Schweiz geboren. Nach seiner Lehrerausbildung und Studium der Heilpädagogik und Psychologe, arbeitete er einige Zeit als Heilpädagoge und Sonderschullehrer. Ab 1953 lebte er als freier Schriftsteller und Mitarbeiter für das Fernsehen in Adliswil, Zürich. Bis 1994 war er zudem Lehrbeauftragter für Jugendliteratur am Kantonalen Primarlehrerseminar Zürich.
Ab 1962 schrieb Max Bolliger vorwiegend Kinderbücher. "Ihm kam es darauf an, die Schrifttexte von der Sonntagsschulmoral zu lösen und Kindern zugänglich zu machen", so Ravensburger. Seine Erzählung "David", illustriert von Edith Schindler, wurde 1966 mit dem Kinderbuchpreis im Rahmen des Deutschen Jugendliteraturpreises (damals: Deutscher Jugendbuchpreis) ausgezeichnet. "David" erschien als Originalausgabe im Taschenbuch-Programm des Ravensburger Buchverlags und habe dem damals in Deutschland noch jungen Segment "Kinder- und Jugendtaschenbuch" hohe Aufmerksamkeit verschafft. Vielbeachtet wurde auch sein Vorlese-Erzählband "Das Ravensburger Buch der biblischen Geschichten", der bis 2007 kontinuierlich erhältlich war.
Für seine Werke erhielt Max Bolliger zahlreiche Literaturpreise, darunter die Bronzemedaille des Börsenvereins der deutschen Buchhändler zu Leipzig im Jahr 1969 für "Alois". 1973 wurde für sein Gesamtschaffen mit dem Schweizer Jugendbuchpreis ausgezeichnet. 2005 erhielt er den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach für sein Gesamtwerk.