Gestorben

Jürg Amann ist tot

16. Mai 2013
Redaktion Börsenblatt
Der Schweizer Schriftsteller Jürg Amann ist, wie jetzt durch seine Angehörigen bekannt wurde, am 5. Mai nach langer schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren gestorben.

"Mit seinem warmherzigen und optimistischen Wesen hat Jürg Amann unseren Verlag nicht nur durch seine Bücher bereichert", trauert etwa der Arche Literatur Verlag um seinen Autor, "sondern wurde von allen, die ihn kannten und mit ihm gearbeitet haben, auch menschlich außerordentlich geschätzt." Der NordSüd-Verlag, bei dem ebenfalls Bücher von Amann vorliegen, schreibt über den Verstorbenen: "Jürg Amann war ein leidenschaftlicher Erzähler, ein Spurensucher, ein Wort- und Sprachkünstler. Immer wieder befasste er sich mit großer Sensibilität mit literarischen Vorbildern."

Jürg Amann wurde am 2. Juli 1947 in Winterthur geboren. Er studierte Germanistik in Zürich und Berlin, promovierte über Franz Kafka. Amann arbeitete zunächst als Literaturkritiker und Dramaturg, seit 1976 dann als freier Schriftsteller (Prosa, Theaterstücke, Hörspiele, Lyrik, Essays). Sein Werk war stilistisch stark von Franz Kafka und Robert Walser beeinflusst. Amann erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Ingeborg-Bachmannpreis (1982), den Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis (1983) und den Schillerpreis der Zürcher Kantonalbank (1989).

Zuletzt erschien im Arche Literatur Verlag Jürg Amanns Jesus-Biografie "Vater, warum hast du mich verlassen" (2013). Bei Haymon kam 2012 "Wohin denn wir" heraus, im gleichen Jahr bei NordSüd "Mit großem Krach − Vom Reimen auf Biegen und Brechen" und bei Nimbus "Die Briefe der Puppe".

Ein ausführlicher Nachruf auf den "Verwandlungskünstler" Jürg Amann findet sich in der "Neuen Zürcher Zeitung".