Lagerbestände abbauen oder halten?

Michael Eschmanns Beitrag "Dein Lager – Dein Schicksal", im Februar 2011 auf dieser Seite veröffentlicht (parallel auch in der Zeitschrift "Aus dem Antiquariat"), ist seinerzeit in der Branche viel diskutiert worden. Die Grundfragen dieses gut recherchierten Meinungsartikels haben auch heute nichts an Aktualität verloren: "Der Antiquariatsbuchhandel befindet sich in einer Krise. Genauer gesagt sind es zwei: eine konjunkturelle und eine strukturelle. In einer konjunkturellen Krise mag es noch Sinn ergeben, sich im Einkaufsverhalten antizyklisch zu verhalten, weil spätestens nach der Krise die Nachfrage wieder steigt. Aber was tun bei einer strukturellen Krise, in der ganze Absatzmärkte weggebrochen sind, Sammelgebiete regelrecht veröden und neue Sammler kaum noch nachwachsen? Ist es unter solchen Bedingungen kaufmännisch klug, größere Buchmengen noch einzubunkern? Gibt es so etwas wie eine vernünftige Lagerpolitik im Antiquariat?"

Reicht unter diesen eher widrigen Bedingungen, so man denn Eschmanns Situations- und Zustandsbeschreibung folgt, eine mühevolle Neubewertung und Revision der Bestände, wie sie der amerikanische Kollege Bob Fleck vor einiger Zeit durchgeführt hat (siehe die Notiz hier)? Oder sind ganz andere Maßnahmen gefragt?

Eine heute gestartete anonyme Online-Umfrage unternimmt den Versuch einer möglichst aussagekräftigen Bestandsaufnahme im deutschsprachigen Antiquariatsbuchhandel. Planen Sie in absehbarer Zeit, des Lagerbestand Ihres Antiquariats zu reduzieren, zu halten oder auszubauen? Mit welchen betriebswirtschaftlichen Argumenten? Und falls eine Reduzierung angestrebt wird: nach welcher Vorgehensweise konkret? Mit externer Hilfe oder im Alleingang?

Die Ergebnisse der Umfrage sollen Anfang kommender Woche auf boersenblatt.net veröffentlicht werden.

Link zur Umfrage: