Gestorben

Paul Raabe ist tot

5. Juli 2013
Redaktion Börsenblatt
Ein großer Bibliothekar, Literaturwissenschaftler und Kulturpolitiker lebt nicht mehr: Paul Raabe ist am Morgen des 5. Juli im Beisein seiner vier Kinder im Alter von 86 Jahren in seinem Haus in Wolfenbüttel nach einem Schlaganfall friedlich gestorben. Dies teilt seine Schwester, die Verlegerin Elisabeth Raabe, mit.

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Paul Raabe, der als "der bekannteste Bibliothekar Deutschlands" ("FAZ") gilt, war von 1958–1968 Leiter des Deutschen Literaturarchivs in Marbach, von 1968–1992 Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und widmete sich nach seiner Pensionierung dem Wiederaufbau der Franckeschen Stiftungen in Halle an der Saale, deren Direktor er bis 2000 war.

Für seine Forschungen zum literarischen Expressionismus, zum Buch- und Bibliothekswesen sowie für sein vielseitiges kulturpolitisches Engagement wurde er vielfach ausgezeichnet und gewürdigt, unter anderem mit dem Ehrendoktortitel der Universitäten Braunschweig, Halle und Krakau. Unermüdlich bis zu seinem Tod arbeitend, erhielt er noch im Juni die Leibniz-Medaille der Berliner Akademie der Wissenschaften.