Historische Kommission

Die UNESCO und die Förderung des Buches: "Bücher für alle"

4. November 2013
Redaktion Börsenblatt
In ihrer eben erschienenen buchwissenschaftlichen Studie widmet sich Christina Lembrecht der von der UNESCO betriebenen Förderung des Buches von 1946 bis 1982. Ein Beitrag zur internationalen Buchhandelsgeschichte des 20. Jahrhunderts.

"Bücher für alle" verfügbar und zugänglich zu machen, war oberste Zielsetzung der Buchförderungsprogramme, die die UNESCO zwischen 1946 und 1982 durchführte. Die Maßnahmen zur Verbesserung der Buchproduktion und -distribution sind als Teil des umfassenden gesamtgesellschaftlichen Auftrages zu verstehen, zur Friedenssicherung und zur Verbesserung der Bildungschancen beizutragen. Damit lassen sich die buchfördernden Programme, vor allem das in den 1960er und 1970er Jahren entwickelte book development-Programm, als frühe Initiativen zur Erreichung einer globalen Informationsgerechtigkeit deuten.

Die Arbeit von Christina Lembrecht, erschienen in der im Auftrag der Historischen Kommission des Börsenvereins von Ute Schneider und Ursula Rautenberg herausgegebenen Reihe "Archiv für Geschichte des Buchwesens - Studien", stellt anhand zahlreicher Fallstudien Projekte zur Buchförderung vor und bewertet diese in ihren Wirkungen. Gleichzeitig wirft sie grundsätzliche Fragen nach der Funktion des Buches in der Gesellschaft auf. Unterschiedlich strukturierte Buchmärkte und fremde Buchkulturen werden in weltweit vergleichender Betrachtung einander gegenübergestellt. So entsteht ein Beitrag zur internationalen Buchhandelsgeschichte des 20. Jahrhunderts und zur Rolle des Buches in der Weltkultur. Zugleich ist die Arbeit auch als Fallstudie der Arbeitsweisen einer internationalen Organisation zu lesen.