Art Director des Stroemfeld Verlags gestorben

Michel Leiner ist tot

19. März 2014
Redaktion Börsenblatt
Der Art Director des Frankfurter Stroemfeld Verlags und Filmemacher Michel Leiner ist am 16. März 2014 im Alter von 71 gestorben, wie der Verlag in einer Traueranzeige mitteilte.

Michel Leiner wurde am 7. Mai 1942 in Augsburg geboren. Er besuchte das katholische Studienkolleg in Neuburg/Donau, später Gymnasien in Stuttgart und Esslingen. Bereits 1960 war er Schlussredakteur der Zeitschrift "Ja und Nein", 1961 übernahm er die Assistenz beim Aufbau der Graphischen Sammlung Esslingen. Es folgte eine Schriftsetzerlehre, um an der Hochschule für Gestaltung in Ulm studieren zu können. 1963 trat das Studium in Ulm an: Zunächst im Fach Visuelle Kommunikation. Ein Jahr später wechselte er in die Filmabteilung, später ins Institut für Filmgestaltung. Mit dem Dozenten Detten Schleiermacher verfaßte er mehrere Drehbücher, übernahm die Regieassistenz bei verschiedenen freien Produktionen. Ab 1964 arbeitete er mit Lothar Spree ("Beatburger"), Oimel Mai ("3 x 1.80") und Hartmut Kirste zusammen. Danach bis 1984 mit Reinhard Kahn. In Frankfurt gründeten Leiner, Kahn und andere Filmstudenten das Kollektiv Epplwoi Motion Pictures − diverse Filme entstanden.

Anfang der 70er Jahre lernte er den Verleger KD Wolff kennen, die Zusammenarbeit begann bei Lekorat und Herstellung im Verlag "Roter Stern". Dabei wohnte Leiner mit dem Verleger im Frankfurter Nordend unter einem Dach. 1975 war er Mitherausgeber des Einleitungsbandes zur historisch-kritischen Frankfurter Hölderlin-Ausgabe. Aus Roter Stern wurde 1993 der Stroemfeld Verlag, für den Michel Leiner zuletzt als Art Director tätig war. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für Buchkunst.

Die Beerdigung findet am Freitag, 28. März 2014, um 12 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Frankfurt am Main statt.