"Afrikas deutsche Stimme", so die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" über Stefanie Zweig, wurde am 19. September 1932 in Leobschütz in Oberschlesien geboren. 1938 floh sie mit ihrer Familie vor den Nazis nach Afrika. Ihre Kindheit verbrachte sie auf einer Farm im Hochland Kenias − diese Zeit schilderte sie später in ihren erfolgreichen Afrika-Büchern. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte die Familie 1947 nach Deutschland, genauer nach Frankfurt am Main, zurück. Dort legte Stefanie Zweig das Abitur ab und begann als Journalistin zu arbeiten. Bis 1963 war sie Feuilletonredakteurin bei der Frankfurter "Abendpost", danach leitete sie das Kulturressort der "Abendpost-Nachtausgabe" (die Zeitung wurde 1988 eingestellt). Jahrzehntelang verfasste sie zudem Glossen und Kolumnen, die zuletzt in der "Frankfurter Neue Presse" unter dem Titel "Meine Welt" erschienen sind.
Stefanie Zweig schrieb sieben Jugendbücher, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Ihre Romane, bei LangenMüller erschienen, erreichten eine Gesamtauflage von über 7,5 Millionen Exemplaren und wurden in fünfzehn Sprachen übersetzt, wie der Verlag in einem Nachruf schreibt. Der autobiografisch motivierte Roman "Nirgendwo in Afrika" (1995), der von der Flucht der jüdischen Familie Redlich 1938 von Breslau nach Ostafrika erzählt, wurde zum Welterfolg. Verfilmt wurde der Stoff von Caroline Link, die damit 2003 den "Oscar" für den besten ausländischen Film gewann.
Alle wichtigen Bücher der Autorin − auch ihre Frankfurt-Romane − würden vom Schicksal jüdischer Deutscher handeln, heißt es in einem Nachruf der FAZ ("Afrika und Frankfurt"). Zuletzt erschien ihre vierteilige Familien-Chronik, die das Leben der Frankfurter Familie Sternberg in der Rothschildallee von 1900 bis 1948 schildert, und 2012 anlässlich ihres 80. Geburtstags ihre Autobiografie "Nirgendwo war Heimat. Mein Leben auf zwei Kontinenten" (Langen-Müller; TB-Ausgabe bei Heyne). Ihr letztes Buchprojekt habe Stefanie Zweig nicht mehr vollenden können, so der LangenMüller Verlag.