"Das ist eine sehr große Ehre für mich", sagte Rainer Forst nach der Auszeichnung in Berlin. Besonders freue ihn seine Aufnahme in die Akademie, weil sie die Nachfolgeorganisation der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften sei, bei der auch sein großes philosophisches Vorbild Immanuel Kant Mitglied gewesen war, so die Goethe-Universität in einer Mitteilung an die Presse.
Aktuell gehören der Akademie 173 Ordentliche und 97 entpflichtete Ordentliche Mitglieder sowie 72 Außerordentliche Mitglieder an. Zum Mitglied berufen werden kann, wer sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat. Die Akademie wählt ihre Mitglieder aus allen Wissenschaftsgebieten und aus ganz Deutschland, aber auch aus dem Ausland.
Rainer Forst gilt als einer der Vertreter der Kritischen Theorie der "Frankfurter Schule" und genießt, so die Goethe-Universität in ihrer Mitteilung, national und international "den Ruf eines der wichtigsten Philosophen seiner Generation." Der gebürtige Wiesbadener hat Philosophie, Politikwissenschaft und Amerikanistik in Frankfurt, New York und an der Harvard Universität studiert und lehrte unter anderem an der Freien Universität Berlin, der New School for Social Research in New York und am Dartmouth College. Er befasst sich mit Grundbegriffen der politischen Philosophie, insbesondere mit Theorien der Gerechtigkeit, der Toleranz und der Demokratie. Seit 2004 lehrt er an der Frankfurter Universität, der er trotz mehrerer Angebote namhafter Universitäten im Ausland treu geblieben ist. Forst ist Co-Sprecher des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen" sowie der Kolleg-Forschergruppe "Justitia Amplificata". Im Jahr 2012 wurde er mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet.