Fritz Rudolf Fries wurde am 19. Mai 1935 in Bilbao geboren, kam 1942 nach Leipzig und studierte Anglistik, Romanistik und Hispanistik bei Werner Krauss und Hans Mayer. 1966 debütierte er im Suhrkamp Verlag mit dem Roman "Der Weg nach Oobliadooh", der ihn der Wallstein-Mitteilung zufolge auf einen Schlag "als einen ungemein modernen Autor bekannt machte". In der DDR verlor er wegen dieser Veröffentlichung seine Arbeitsstelle in der ostdeutschen Akademie der Wissenschaften.
Andererseits wurde er 1996 in einem Bericht des "Focus" als ehemaliger inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit in den 70er/80er Jahren entarnt, Fries sah sich in der öffentlichen Diskussion abgestempelt und zog er sich aus allen Verbänden und der Akademie der Künste zurück.
Fries schrieb zahlreiche Romane, Erzählungsbände, Essays, Hörspiele, Gedichte und übersetzte aus dem Englischen, Französischen und Spanischen (u.a. "Rayuela" von Julio Cortázar). Dabei sei sein Erzählen nie der Realismusdoktrin seines Landes gefolgt, sondern stand eher in der Tradition des magischen Realismus der spanischen bzw. südamerikanischen Literatur. Bolano und Pynchon, über den Fries auch seine letzte Rezension schrieb, waren seine Bezugspunkte. Fries' letzter Roman "Last Exit to El Paso", in dem der Autor einen Bogen zu seinem Debüt schließt, erschien 2013 im Wallstein Verlag, wo ingesamt fünf Bücher des Autors im Programm sind.