Das Entscheidende ist: Mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin muss als Person zur Verfügung stehen, und das bedeutet, er muss auch Zeit haben. Die Bücherstube hier ist im Stadtteil Bergen ein Ort der Begegnung für Kunden und Autoren, wir haben sehr oft Schriftsteller zu Gast, und die Kunden wollen, dass sie sehr persönlich wahrgenommen werden. Letztlich ist mir aber klar, dass es die Berger Bücherstube so nicht mehr geben wird – ein neuer Inhaber muss es anders machen, das ist ja auch eine Chance. Sicher würde ich mit ihm die Kundenliste durchgehen und ihm Besonderheiten erklären, ich würde auch mit ihm eine Veranstaltungsreihe machen, das ist gut zum Kennenlernen der Multiplikatoren. Aber man muss auch loslassen können, ich kann nicht sagen 'Das würde ich aber anders dekorieren', nein, ein Neuer muss es neu machen. Sicherlich würde ich ihm, wenn er Fragen hat, Tipps geben. Wenn sich kein Nachfolger findet, werde ich nach Ostern aufhören.
Momentan engagieren sich hier vor Ort Menschen für einen Freundeskreis der Bücherstube, das hat mich überrascht, aber vielleicht ist das eine sinnvolle Unterstützung – zur Bücherstube gehört ja auch der Auftritt des Stadtschreibers von Bergen: Seit 1978 begleite ich die Stadtschreiber und ihr Werk, viele Begegnungen zwischen Autoren und Lesern fanden hier statt. Wünschenswert wäre, dass ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin dies weiterführen würde. Kultur ist hier auf jeden Fall ein Pfund, mit dem man wuchern kann."