Fachbesuchertage erwünscht?
Der große Ansturm auf die Leipziger Buchmesse 2025 sorgte für Begeisterung – und bei einigen für Frust. Wünschen Sie sich dedizierte Fachbesuchertage?

Der große Ansturm auf die Leipziger Buchmesse 2025 sorgte für Begeisterung – und bei einigen für Frust. Wünschen Sie sich dedizierte Fachbesuchertage?
Mit 296.000 Besucher:innen endete die Leipziger Buchmesse 2025 mit einem Besucherrekord. Wegen zu großer Nachfrage wurde der Ticketverkauf für den Messesamstag sogar erstmals begrenzt.
Das offenbar große Interesse am Buch ist erfreulich. Allerdings beschwerte sich auch eine Vielzahl von Besucher:innen über Gedränge an den Eingängen und eine unzureichende Organisation der Menschenströme. Stimmen wurden laut, die nach eigenen Fachbesuchertagen verlangten.
Uns interessiert: Wie sehen Sie das? Wünschen Sie sich dedizierte Fachbesuchertage? Machen Sie bei unserer kurzen Umfrage mit.
Und dann wird als einzige Frage, die nach Fachbesuchertagen gestellt! Die ist zwar berechtigt und betrifft viele, aber am eigentlichen Problem dieser Messe geht sie vorbei: Es waren zu viele Besucher! So viele, dass sie eben gar kein Interesse mehr an Büchern hatten und haben konnten. Und das lag nicht nur – aber auch! – an der Messeorganisation. Also redet doch bitte nicht um das eigentliche Probleme herum: Messegelände und Organisation waren von den Massen schlicht überfordert. Die Frage ist also eher, ob Leipzig kleiner werden muss! Dass es bessere Organisation des Zustroms und des Abflusses und eventuell der zeitlichen Verteilung braucht, steht ohnehin fest.
Jan Groh
Verleger
Verlag Sol et Chant
Was ratsam ist, die Manga-Comic-Con von der Buchmesse trennen. So kann man die Situation entschärfen und zu guten alten Tradition übergeben. Qualität statt Masse!
Eine Anmerkung noch: Die neue Messeleitung, Astrid Böhmisch, ist diesen Job nicht gewachsen. Ganzes Versagen und reiht sich mit ein zur aktuellen Situation in Deutschland, Problem aussitzen, Überrascht tun und um den Brei reden. Wäre die Leipziger Buchmesse ein Fußballverein, Frau Böhmisch die Trainerin, wäre sie nach der Buchmesse gefeuert wurden.
Ehrlich gesagt, oft wurde die Messe schon totgeredet, stand auf der Kippe, abgeschafft zu werden, und jetzt ist sie ein riesen Erfolg. Zieht ein Publikum in Massen an, das sich für Bücher begeistert. Die Leute, die hier in Schlangen auf ihre signierten Ausgaben waren, zahlen unser Gehalt.
Vielleicht sollte man einfach damit umgehen, dass die Messe eine Publikumsveranstaltung geworden ist. Und sich entsprechend darauf einstellen.
Oder ist es vielleicht sinnvoll, einen echten Fachbesuchertag festzulegen? Vielleicht den Mittwoch? Ein Tag sollte reichen - Hand aufs Herz - wieviel echtes Business macht man tatsächlich noch auf der Messe?
Einem stimme ich zu, der Zugang war chaotisch. Man hat versucht, die Besucherströme erst um 10 Uhr reinzulassen, das hat kläglich versagt. Früher wurde ab 9 in die Glashalle gelassen und ab 10 dann die Hallen geöffnet. Dann waren viele schon drin und keiner musste bis nach 11 warten, um aufs Gelände zu kommen.
Und ja, es muss ein permanenter Fachbesuchereingang bleiben. Nicht nur für Aussteller, sondern auch für Fachbesucher.
Es wäre zu schön, wenn diese oft kolportierte Meinung der Realität entspräche.. Es mag ja sogar so sein, dass die meisten wirklich aus Begeisterung für Bücher gekommen sind. Diese Begeisterung wurde ihnen allerdings von der Erschöpfung ob des Zugangschaos' weitgehend ausgetrieben. Erschöpfte Besucher hat man sonst gegen Mittag und besonders am Abend gesehen. Diesmal waren sie rund um die Uhr präsent – und entsprechend weniger Gespräche wurden an den Ständen über Bücher geführt. Das war die Realität, zumindest in Halle 5.
Jan Groh
Verleger
Verlag Sol et Chant