Gute Sätze = glücklicher Tag
Die Romane von Jugendbuchautorin Susan Kreller wirken zeitlos und haben doch viel mit dem Hier und Heute zu tun: ein Porträt.

Susan Kreller
Die Romane von Jugendbuchautorin Susan Kreller wirken zeitlos und haben doch viel mit dem Hier und Heute zu tun: ein Porträt.
Susan Kreller
Oft sind es nur wenige Worte, die bei Susan Kreller die Idee für ein ganzes Buch auslösen. Bis es dann aber vorliegt, geht die Autorin viel spazieren, wie sie jüngst bei einem Vortrag am Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität in Frankfurt am Main verriet. Denkt dabei über Erzählperspektiven und ihre Figuren nach. Beobachtet, beginnt zu schreiben, liest sich jedes Kapitel laut vor, um den Rhythmus ihrer Sprache zu überprüfen – und bezeichnet einen Tag, an dem sie gute Sätze gefunden hat, als einen glücklichen Tag.
Die Worte, die den Impuls für den gerade bei Carlsen erschienenen Titel "Das Herz von Kamp-Cornell" auslösten, fielen in einer Natur-Doku im Fernsehen, die Kreller durch Zufall einschaltete. "Das leuchtende Gelb der Kornelkirsche", habe da jemand mit sonorer Stimme aus dem Off gesagt, erinnert sie sich. "Und da wusste ich: Das ist meins." Das Hartriegelgewächs taucht gleich zu Anfang des Romans als Motiv einer Briefmarke auf, die kreativ angeordnet auf einer Botschaft klebt, die nur zwei Wörter enthält: "Zu spät." Gerichtet ist sie an Ann Melitzky, die sofort aktiv wird. Ihr Sohn Edin erfährt dabei, dass er drei Cousinen und einen Cousin hat und findet sich wenig später mit ihnen und den zugehörigen drei Müttern in Kamp-Cornell wieder. Insgesamt neun Personen ziehen in ein merkwürdiges Haus ein, das dem schwer erkrankten Großvater gehört.
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