In einem Facebook-Post vom Freitag (7. März 2025) kündigte die kanadische Krimiautorin Louise Penny an, die geplante Lesetour für ihr neues Buch "The Black Wolf" in den USA abzusagen.
Grund dafür sei die "anhaltende Drohung eines unprovozierten Handelskriegs gegen Kanada durch den US-Präsidenten", wie es im Post heißt. "Es ist so schmerzhaft, das zu sagen. Ich habe Freunde besucht, Freundschaften geschlossen, persönlich und beruflich, mit so vielen Amerikanern", schreibt Penny im Post weiter. Die Absage der Tourdaten in den USA sei nicht dazu gedacht, amerikanische Fans zu bestrafen: "Es geht darum, Schulter an Schulter mit meinen kanadischen Landsleuten zu stehen." Wie sie dem Radiosender CBC erzählt, habe sie über die Entscheidung nicht lange nachdenken müssen.
Der Auftakt für die Tour sollte eigentlich im Kennedy Center in Washington stattfinden, zu dessen Leiter sich US-Präsident Donald Trump Mitte Februar selbst ernannt hatte. Zuvor hatte er mehrere Kuratoriumsmitglieder entlassen.
-> Da treten Bundesrichter der US-Regierung entgegen, und verurteilen die Trump-Administration zu Transparenz und Offenlegung der geheimen Machenschaften von Musks DOGE-Typen.
-> Da reist Bernie Sanders, früherer US-Präsidentsschaftskandidat, durch die Lande und ruft vor überfüllten Sälen zu Widerstand gegen die Trump-Politik auf.
Nahezu alle politischen Stiftungen haben Büros in den USA, nicht Schockstarre, nicht Boykott, sondern Stärkung der Zivilgesellschaft, der demokratischen Kräfte ist nötig. Mit ihrer Prominenz und Beliebtheit sollten Autor:innen aus einem Land, das das Trump-Establishment einkassieren will in den USA auftreten und fragen: "Ihr wollt uns also ausschalten? Ihr wollt uns zwingen, gegen Euch in den Freiheitskampf zu ziehen?"
Wir haben Anfang Mai die "Woche der Meinungsfreiheit". Ich wünsche mir, dass der Börsenverein sich öffentlich erklärt zu der Hexenjagd, die in etlichen Bundesstaaten gegen Bibliotheken jeglicher Art betrieben wird, "Problembücher" zu entfernen. Das US-Establishment nimmt sich heraus, in Person von J.D.Vance die Meinungsfreiheit bei uns in Frage zu stellen, wo sind die Institutionen, die dem Trump-Establishment den Spiegel vorhalten. In den letzten drei Jahrzehnten ist der deutschen Publizistik ein Begriff über ein Phänomen abhandengekommen, der in den 60er- und 70er-Jahren nicht nur gang und gäbe war, der auch bereits mit der Staatsgründung zur DNA des Staates gehört: Der US-Imperialismus!
Es ist kein Problem bei uns, mit dem Finger auf Diktatoren und Kriegsverbrecher zu zeigen, wenn es "die Anderen" sind, aber in unserer "Wertegemeinschaft", die in ihrer Geschichte Kolonialismus, industriell anmutende Sklavenhaltung, eine endlos lange Kette an Völkermorden, Kriegen und Putschen zu verantworten hat, herrscht dann weitgehend ein erschreckendes Stillschweigen.