Die Mitgliederversammlung beschloss mit großer Mehrheit zwei Resolutionen. Unter dem Titel "Solidarität mit Jüd:innen in Deutschland, Israel und überall" wird unter anderem der Dachverband PEN International kritisiert, er habe nach dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober "keine Empathie für die israelischen Opfer erkennen" lassen. Der PEN Berlin stehe "für den freien, fairen, pluralistischen, offenen Austausch unterschiedlicher, auch unvereinbarer Positionen", was jedoch kein "Recht auf Hate Speech und Gewaltaufrufe" bedeute.
In der anderen als "Gegen gesellschaftliche Polarisierung und illiberale Tendenzen im Kulturbetrieb" betitelten Resolution wird dazu ermahnt, an der "vielfältigen Kunst- und Wissenschaftsszene" festzuhalten, die auch Projekte und Forschungen zulassen müsse, die nicht allen gefielen. Meinungs- und Kunstfreiheit bedeuteten kein Recht auf Widerspruchsfreiheit, jedoch gebe "es einen kategorialen Unterschied zwischen Kritisieren und Absagen".
"Beide Resolutionen betonen, bei etwas unterschiedlicher Akzentuierung, das Gemeinsame und nicht das Trennende", sagte Sprecherin Eva Menasse, "allen voran sind sie ein starkes Bekenntnis zur Vielfalt der Meinungen, innerhalb des Vereins wie für unsere Gesellschaft – und damit das, was man zur Zeit gar nicht oft genug wiederholen kann."