Alle News aus der Buchbranche

Die Eröffnungsreden von "Spiegel"-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer und Autor Wilfried Huismann auf den Buchtagen in Berlin waren ein Appell an die Buchbranche, sich stärker für die Freiheit des Wortes einzusetzen. Vor allem an die Verlage richtete sich der Aufruf, ihre Rolle als "Garanten der Freiheit" aktiv zu gestalten.

Er weiß sich der Würde des einzelnen Menschen und dem Respekt für die verschiedenen Kulturen und Religionen verpflichtet: der Schriftsteller, Orientalist und Essayist Navid Kermani, den der Börsenverein in diesem Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels auszeichnet. Boersenblatt.net sprach mit ihm über kulturelle und religiöse Identität, die europäische Idee und die Literatur, die es vermag, den politischen Diskurs zu unterlaufen.

Dieser Herz-, Seelen- und Gemüt-Furor ist in der zeitgenössischen Lyrik ungewöhnlich. Tom Schulz macht das in Kitschverdacht geratene Herz zum Bezugspunkt seiner Gedichte. Da ertönt eine virtuos auf "Harfe, Blech und Kamm" gespielte Musik. Eine Kurzkritik.

Es hat sich herumgesprochen, dass Reiner Stachs Zweitausendseiten-Werk über – unter anderem – Franz Kafka keine klassische Biografie ist. Doch nicht alle wissen, dass man geradezu süchtig alle drei Bände lesen will, wenn man einen kennt. Eine Kurzkritik.

John Dieckmann übernimmt zum 1. Juli die Vertriebsleitung des Thienemann-Esslinger Verlags. Er soll dort die programmatische Neugestaltung auch vertrieblich vorantreiben, teilen die Stuttgarter mit. Dieckmann folgt auf Armin Kolb, der seit dem 1. Mai den Vertrieb von Ueberreuter leitet.

Im Internet der Dinge rücken reale und virtuelle Welt noch enger zusammen. Für Verlage ergeben sich damit neue Möglichkeiten, ihre Inhalte zu vermarkten. Erste Anwendungen sind Apps für Smartwatches.

Der Verleger Herbert Ullmann (60) zieht sich zum 1. Juli aus der operativen Geschäftsführung seiner Verlage h.f.ullmann und Vista Point zurück − an seine Stelle treten Pierre Toromanoff bzw. Florian Ullmann. Er bleibt jedoch Geschäftsführer der R+B Verlagsbeteiligungsgesellschaft mit Sitz in Potsdam.

Die Reform des Börsenvereins ist zentrales Thema auf der Hauptversammlung am Freitag in Berlin. Abgestimmt und diskutiert wird über die erste Stufe des Reformprozesses. 

Seine rauchig-tiefe Stimme war in Deutschland so bekannt wie keine zweite: Der Autor, Übersetzer und Hörbuchsprecher Harry Rowohlt (70) ist gestern in Hamburg nach langer Krankheit gestorben. Legendär waren seine oft vier- bis fünfstündigen Lesungen samt Whiskykonsum, bei dem er höchst geistreich extemporierte − die Presse nannte ihn den "Paganini der Abschweifungen".

Der Börsenverein teilt den Optimismus von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel nicht, dass das Freihandelsabkommen die Buchpreisbindung nicht gefährde. "Dieses Thema ist noch lange nicht vom Tisch. Wir dürfen uns durch verschwommene Äußerungen von politischer Seite nicht irritieren lassen", sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins.