E-Commerce

Was ein E-Shop leisten soll

17. November 2008
von Börsenblatt
Standards und Praxislösungen für Webshops – das war der eindeutige Schwerpunkt des 5. Zukunftsforums Fachinformation, zu dem die Weka Verlagsgruppe am 13. und 14. November nach Kissing (bei Augsburg) und auf Gut Kerschlach eingeladen hatte. Ein Ausblick auf die weitere Entwicklung des E-Books von Marius Dannenberg (Fachhochschule Darmstadt) rundete das Tagungsprogramm ab.
Wie der ideale E-Shop aussehen könnte, erläuterte Elmar P. Wach (eCommerce Consulting, Hamburg) in seinem Vortrag. Zunächst komme es für den Webshop-Anbieter darauf an, den gesamten Online-Prozess als Wertschöpfungskette zu begreifen, von der Evaluierung des Bedarfs für das geplante Angebot über das Marketing und die Information bis zum eigentlichen E-Shop-Konzept und schließlich zum Fulfillment (Bestellung, Auftragsmanagement, Zahlsystem). Für das Marketing bieten sich verschiedene Strategien an: virales Marketing im Web 2.0 wie Suchmaschinenmarketing (zum Beispiel mit Google AdWords) oder Suchmaschinenoptimierung (Angebotsinformation wird so gestaltet, dass sie von Suchmaschinen gefunden wird und im Ranking oben erscheint). Zwei Grundbedingungen, so Wach, müsse jeder Shop erfüllen, um den nötigen Traffic und Umsatz zu erzielen: die Hygienefunktion und Motivatorenfunktion. Unter "Hygiene" fallen Faktoren wie Datenschutz, Sicherheit, Kundenservice und Performance, unter "Motivatoren" Punkte wie zielgruppengerechte Angebotsgestaltung, umfassende Produktpräsentation und eine intelligente Produktsuche. Anhand einiger Fallbeispiele demonstrierte Wach, wo Schwächen und Stärken von Internet-Shops liegen können. Mirko Meurer (Geschäftsführer Weka Media, Verlagsbereich Bau und Kommune), Werner Pehland (Geschäftsführer Weka, GWI) und Michael Bruns (Leiter Produktmanagement Weka Media) führten dann vor, wie unterschiedliche Produkte und Anwendungen kombiniert und in Online-Portalen zusammengeführt werden können. So hat Weka etwa im Baubereich die Datenbankanwendung sirAdos mit Fachinformationen und Workflow-Tools für die Praxis im Handwerksbetrieb oder im Architektenbüro zusammengefasst. Im Weka Business Portal, das seit Juni 2008 mit rund 300 Modulen aus 21 Themengebieten online ist, werden alle für die Kunden wichtigen Informationen und Produkte zusammengefasst und untereinander vernetzt. Der Kunde hat so die Möglichkeit, sich Profile anzulegen, die genau seinem Aufgabenbereich entsprechen. Blick in die E-Book-Zukunft Wie die Zukunft der E-Book-Reader und des Markts für elektronische Bücher aussehen könnte, erläuterte Marius Dannenberg, Hochschullehrer für Betriebswirtschaftslehre und Marketing an der Fachhochschule Darmstadt. Dannenberg stellte in seiner umfangreichen Präsentation die ganze Palette an mobilen Endgeräten vor, auf denen heute schon oder künftig E-Books gelesen werden können – vom Mini-Notebook über Ultramobile PCs (UMPC) bis zu Smartphones, iPhone und den E-Book-Readern, die auf der E-Ink-Technologie basieren (inklusive der Neuentwicklungen Readius von Polymer Vision und dem flexiblen Display von Plastic Logic). Vielversprechend klingen Entwicklungen wie das schwedische "Lautsprecher"-Papier Paper Four, das auf Berührung Audio-Dateien abspielt, und die OLED-Displays (OLED = "organic light emitting diode") von Sony, die verschiedene Bilder auf Vorder- und Rückseite zugleich darstellen können. Damit der Markt mit E-Books ins Laufen kommt, müssen laut Dannenberg einige Voraussetzungen erfüllt sein, die auch das International Digital Publishing Forum (IDPF) in einer Umfrage ermittelt hat: ein Lesegerät-Preis von maximal 150 Dollar (rund 120 Euro), Kompatibilität des Readers für alle gängigen E-Book-Formate, ein Gewicht nicht höher als 400 Gramm, eine lange Akkulaufzeit und eine hohe Bildschirmauflösung.