Konferenz APE 2009

Die Zukunft des akademischen Publizierens

23. Juli 2015
von Börsenblatt
In Berlin ist heute die 4. Internationale Konferenz Academic Publishing in Europe (APE 2009) zu Ende gegangen – nach Angaben von Organisator Arnoud de Kemp (digiprimo) mit 250 Teilnehmern die bisher erfolgreichste Veranstaltung. Unter dem Motto „The Impact of Publishing“ („Die Reichweite des Publizierens“) warfen die Teilnehmer einen Blick in die Zukunft des wissenschaftlichen Verlegens.
Open Access und offene Universitäten, der technologische Wandel in den Bibliotheken und die Auswirkungen des Google-Deals mit US-Verlagen und -Autoren auf die europäischen Verlage waren Schwerpunkte des zweitägigen Branchenforums. Dabei zeichnet sich ein deutlicher Wandel der Rolle des Wissenschaftsverlegers ab: Er wird mehr und mehr zum Organisator eines Netzwerks, in dem die Aktivitäten von Autoren, Institutionen und Bibliotheken immer enger miteinander verzahnt werden. Die Wege zwischen den Akteuren werden kürzer, die Verlage selbst werden stärker als bisher in die Scientific Community integriert. Das verfügbare Wissen wird zugleich in nie dagewesenem Umfang in teilweise öffentlich geförderten, allgemein zugänglichen Datenbanken archiviert und verfügbar gemacht. Mit dem Wandel stellt sich auch die Frage nach neuen, tragfähigen Geschäftsmodellen für die Verlage. Im abschließenden Panel diskutierten Daniel Clancy (Google, USA), Jan Constantine (Authors Guild, USA), Mark Seeley (Elsevier, USA), Wulf D. v. Lucius (Lucius & Lucius, D), Michiel Kolman (Elsevier, NL) und Claudia Lux (IFLA, D) über Details und Konsequenzen des Google Buchsuche-Settlements. Dabei wurde beispielsweise bekannt, dass rund 50 Prozent der von Google in US-Bibliotheken eingescannten Bestände nicht in englischer Sprache erschienen sind.