„Das Coolste, was man machen kann.“

23. Juli 2015
von Börsenblatt
So Klaus-Peter Stegen (Geschäftsführer Marketing + Vertrieb beim Oetinger Verlag) auf der Auftaktveranstaltung „Job- und Karriereperspektiven im Verlag“ des Karrieretag BUCH+MEDIEN auf der Leipziger Buchmesse, der um 11 Uhr im Congress Center der Leipziger Messe startete. Der große Andrang war nicht nur für uns Besucher, sondern auch für die Organisatoren eher unerwartet. Und so waren die Plätze schnell vergeben aber, dass kurzerhand auch die Plätze auf dem Boden genutzt wurden, tat der Stimmung sicher keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil – die Atmosphäre war sehr locker und einladend und so kamen nach und nach auch während der Veranstaltung noch Interessierte hinzu.
Zu Gast auf dem Podium waren neben Herrn Stegen Ute Kammerer (Leiterin d. Personalentwicklung bei Springer SBM), Markus Klose (Geschäftsführer bei Hoffmann & Campe) sowie Evrim Morweiser (Personalreferentin bei John Wiley & Sons GmbH). Moderiert wurde die Veranstaltung von Stefan Hauck, Redakteur des Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, unterstützt durch Katharina Hesse von den Schulen des Deutschen Buchhandels.

Dieser erste Programmpunkt sollte Einstiegsmöglichkeiten, Chancen und Berufsbilder der Buchbranche vorstellen und zeigen welche Ausbildung hierfür sinnvoll ist.
Schon als die Branchenexperten sich nacheinander vorstellen wird klar, dass es in der Buchbranche viele Quereinsteiger gibt, die nicht immer schon von vorneherein wussten, wo die Reise hin gehen sollte. So auch bei Markus Klose, der eine Ausbildung zum Buchhändler gemacht hat und später die Seiten wechselte, um als Verlagsverteter zu arbeiten. Später wurde er dann in den Innendienst versetzt. Auch wenn er so sehr unterschiedliche Tätigkeitsbereiche hatte, eins hatten alle gemeinsam: Es ging immer um das Bücherverkaufen, allerdings in den verschiedensten Varianten. Am Beispiel seines Werdeganges zeigt Herr Stegen auf, dass es gerade in dieser speziellen Branche die Netzwerkarbeit eine große Rolle spielt und ihn gute Kontakte oft weiter gebracht haben.

Eine der zahlreichen Fragen aus dem Publikum war die nach dem Stellenwert eines Studiums z.B. bei einer Bewerbung im Verlag. Das Podium ist sich fast einig: In jedem Fall hilft es beim bewerben weiter ein Studium vorzuweisen zu können, dennoch handelt es sich sicher nicht um die Vorraussetzung um einen passenden Job zu finden. Auch ist eine perfekte, lückenlose Biographie nicht unbedingt Vorraussetzung. Viele Mitarbeiter von Personalabteilungen finden gerade Brüche in Biographien interessant. Dieser Meinung ist auch Ute Kammerer, sie sucht eher nach Menschen die einfach Offenheit und Neugierde mitbringen und beim Vorstellungsgespräch ihre Natürlichkeit zeigen. Aber auch ein gewisses Maß an Selbstvertrauen wird im Vorstellungsgespräch gerne gesehen.
Generell sei es natürlich wichtig sich bei Bewerbungen an gewisse Formen zu halten, damit sie überhaupt von den Mitarbeitern der Personalabteilungen Beachtung bekomme. Den Verlagen ist es wichtig, dass die Bewerber wissen, was sie wollen und sich bereits über das Unternehmen informiert haben, in dem sie arbeiten möchten.
Um zu erfahren, welche Abteilung für einen selbst die Richtige ist, raten die Experten sich mit Personen aus der Praxis zu unterhalten, um Informationen über die tägliche Arbeit zu erhalten.

Auch bei der Beantwortung der Frage nach den beliebtesten Abteilungen im Verlag sind sich alle einig. Die meisten Bewerbungen werden auf Stellen im Lektorat, sowie dem Marketing eingeschickt. „Verkäufer sind leider Mangelware“ weiß Klaus-Peter Stegen. Vielen jungen Mensche habe Hemmungen vor der direkten Kundenansprache.

Das sich die Mühe um eine Stelle in der Verlagsbranche lohnt, da sind sich alle Diskussionsteilnehmer einig. Gerade die deutsche Buchbranche zeichnet sich durch ihre Besonderheiten aus. So schließt Klaus-Peter Stegen mit den Worten „In unserer Branche zu arbeiten, ist so ziemlich das Coolste, was man machen kann. Die Freiheit der Gedanken, die wir in unseren Verlagen denken und leben dürfen ist einzigartig.“.