Aus für die Jungen Verlagsmenschen in Franken?

10. Februar 2011
von Börsenblatt
Den aktuellen Entwicklungen zufolge scheint sich Hanna Hartbergers Diskussionsbeitrag in der Marginalglosse zum Stammtisch der JVM in der Region Franken in negativer Weise zu bestätigen. Ein Kommentar von Sabine Hafner.

Das neue Jahr 2011 brachte nicht den erhofften Schwung in die Gruppe Franken – der Abwärtstrend bei den Teilnehmerzahlen am Stammtisch setzte sich kontinuierlich fort: ganze sechs Mitglieder fanden sich zum Treffen Ende Januar ein. Auf den ersten Blick mag das nicht so schlimm erscheinen, denn ein Austausch kann auch im kleinen Rahmen sinn- und wertvoll sein. Bedenkt man aber, dass sich die Teilnehmer ausschließlich aus MitarbeiterInnen des Erlanger Michael Müller Verlags und/oder fortgeschrittenen Studierenden des Fachs Buchwissenschaft zusammensetzten, sieht das Bild nüchterner aus. Die Hälfte der Anwesenden stellte dazu bereits das engagierte Organisationsteam selbst (bestehend aus Daniela Bertram, Kathrin Hilbig und Sebastian Sabors). Ein großer organisatorischer Aufwand für drei Gäste? Ein Treffen junger Werkstudenten, die sich sowieso regelmäßig sehen, statt Junger Verlagsmenschen aus der ganzen Region?  Das Organisationsteam zog seine Konsequenzen aus diesem Zustand, der weit am eigentlichen Ziel vorbeigeht, und wendete sich am 1. Februar  auf der Seite der Jungen Verlagsmenschen an die Öffentlichkeit. Trauriges Fazit: das Projekt muss vorerst auf Eis gelegt werden.

Schade, dass ein Unternehmen, das so vielversprechend begann und andernorts zu funktionieren scheint, im fränkischen Sand verlaufen muss. Gerade in einer strukturschwachen Gegend könnte eine Vernetzung dieser Art gewinnbringend für alle Beteiligten sein. Noch bedauerlicher, dass nicht einmal dieser vorerst letzte Schritt bei den JVM-Mitgliedern in der Region Franken etwaige Reaktionen hervorruft. Weder früher nach entsprechenden Bitten um Verbesserungsvorschläge noch jetzt ist den Organisatoren ein umfassenderes Feedback vergönnt. Den bisherigen Mitgliedern kann das Projekt nicht besonders am Herzen gelegen haben. Statt Vernetzung nur einseitige Kommunikationsversuche – ein Armutszeugnis. Vernetzen ohne einen Dialog, egal ob im digitalen oder analogen Umfeld, ist schlichtweg nicht möglich.