Den Wandel der Branche ins digitale Zeitalter hätte man nich augenfälliger llustrieren können: Statt auf Papier hatte der avj-Vorsitzende Ulrich Störiko-Blume sein Skript diesmal auf dem iPad. "Wenn wir es richtig angehen, haben wir bald eine Win-Win-Situation bei E-Books, Apps und Printprodukten, eines kann das andere beflügeln", so seine Einschätzung bezüglich neuer Produkte. Derzeit hätten die Verlage allen Grund, stolz zu sein: "Wir schicken uns an, beim Export Weltmeister zu werden – im vergangenen Jahr waren 35 Prozent aller Lizenzen ins Ausland Kinder- und Jugendbuchtitel."
Ausdrücklich hob Störiko-Blume die wichtige Rolle des Sortiments hervor: "70 Prozent der Umsätze mit Kinder- und Jugendbüchern in Deutschland werden nicht über die drei grossen Ketten, sondern über den unabhängigen Buchhandel gemacht – wir brauchen ihn!"
Auch ging er auf die Nominieungsliste des Deutschen Jugendliteraturpreises ein, die letzte Woche in Leipzig verkündet wurde. Respekt zollte er den Sachbuchverlagen: "Fünf der sechs Nominierungen sind Originale gewesen, was für die Qualität der deutschen Verlagsprodukte spricht." Kritik übte er jedoch an "der Unart der Kritikerjury, Angebote der Belletristikverlage zu berücksichtigen: "Wolfgang Herrndorfs 'Tschick' ist chic, gehört aber nicht auf die Liste." Eine Ansicht, über die auf dem Empfang bereits trefflich gestritten wurde.