Ausstellungen

Aby Warburg und die Geburt der Pathosformel in Hamburg

16. April 2011
von Börsenblatt
"Die entfesselte Antike. Aby Warburg und die Geburt der Pathosformel in Hamburg" – Die Hamburger Kunsthalle zeigt bis 26. Juni die Rekonstruktion einer 1905 von Aby Warburg zusammengestellten Ausstellung.

Aby Warburgs Lebenswerk galt insbesondere dem Aufspüren antiker Darstellungsmuster als expressive Vorbilder zur Wiedergabe menschlicher Leidenschaften in der Renaissancekunst. Hierzu entwickelte er den berühmten Begriff der Pathosformel, den er erstmals 1905 auf einem Kongress auf St. Pauli in Hamburg öffentlich vorstellte. Bislang unbekannt war, dass Warburg für seinen Vortrag Kunstwerke aus der Hamburger Kunsthalle als Anschauungsobjekte zur Erklärung der Pathosformel ausstellte, darunter auch Werke von Albrecht Dürer und Andrea Mantegna. Diese Ausstellung wird nun als Rekonstruktion im Saal der Meisterzeichnung zu sehen sein, ergänzt durch Druckgrafiken des 15. und 16. Jahrhunderts sowie erweitert durch eine Einbindung in die Zeit Warburgs mit Quellenmaterial und Werken von Max Klinger und Arnold Böcklin.

Zu der von Marcus Andrew Hurttig konzipierten Ausstellung, die 2012 auch in Köln zu sehen sein wird, ist ein materialreicher Katalog erschienen (96 S., zahlreiche Abbildungen, 9,80 Euro, ISBN 978-3-938002-34-6).