Interview mit Michael Hammerer

"Wir haben noch Potential"

14. Juli 2011
von Börsenblatt
In München ging am Wochenende (9. und 10. Juli) das dritte Jahrestreffen der Jungen Verlagsmenschen zu Ende. boersenblatt.net hat sich mit dem einstimmig wiedergewählten ersten Vorsitzenden Michael Hammerer unterhalten.

Wie läuft das Jahrestreffen?

Es ist absolut genial, was das Münchener Team auf die Beine gestellt hat. Die Vorbereitung ist super. Ein gelungener Mix aus Workshops und der Möglichkeit, sich in entspannter Atmosphäre kennenzulernen. Wir wollen zukünftig unsere Treffen abwechselnd im Norden und im Süden abhalten. Ich hoffe, jetzt sind die Nachfolger nicht zu sehr abgeschreckt von der perfekten Organisation.

Seit 2010 gibt es neue Gesichter im Vorstand. Wie sieht die Bilanz aus?

Nach der Übergabe im September konnte die Arbeit richtig beginnen. Seitdem konnte ich mir einen guten Überblick darüber verschaffen, was bei uns gut läuft und was noch verbessert werden kann. Insbesondere die Arbeitsverteilung muss vom Vorstand stärker auf die Ortsgruppen und eigene Arbeitsgruppen erfolgen. Hier müssen wir Strukturänderungen durchführen. Es ist aber absolut erstaunlich, wie effektiv wir mit beschränktem Arbeitsaufwand sind. Vielleicht war einer der Gründe für die gute Vorstandsarbeit, dass wir nicht nur aus dem gesamten deutschen Sprachraum kommen, sondern auch aus verschiedenen Bereichen. Viele verschiedene Kompetenzen wurden so eingebracht. Auch unserer erweiterter Vorstand hat viel geleistet: Die Mitgliederverwaltung ist eine irrsinnig arbeitsintensive  Aufgabe. Ich kann mich nur bei Sandra Michel (amazon.de) und Anja Bilstein (Uni Mainz) bedanken. Ohne sie wäre viel auf der Strecke geblieben.

Die Mitgliederzahlen entwickeln sich weiterhin positiv. Wie groß wollt ihr werden?

Ja, ein schöner Zuwachs, obwohl eine Regionalgruppe ausgeschieden ist. Vor allem im Januar und Februar konnten wir viele neue Eintritte vermelden. Sicherlich werden wir auch noch größer werden. Wir haben noch sehr viel Potenzial. So könnten wir etwa Flyer an Schulen oder Universitäten verteilen. Andererseits bin ich überzeugt davon, dass man nicht um jeden Preis wachsen sollte. Gute Strukturen sind viel wichtiger als ein schnelles Wachstum.

Auf dem letzten Jahrestreffen stand zur Diskussion, ob die Vereinssatzung dahingehend geändert werden sollte, dass eine Mitgliedschaft auch Zeitschriftenverlage in Frage kommen. Wird sich in dieser Richtung etwas bewegen?

Eine Änderung der Satzung ist nicht notwendig. Wir verstehen uns in erster Linie explizit als Netzwerk des herstellenden Buchhandels und sollten und müssen uns daher von Journalistenverbänden und Buchhandelsverbänden abgrenzen. Die Schleusen sind hier aber natürlich offen, das müssen sie auch sein. Und wenn jemand Lust hat, bei einer Regionalgruppe mitzumachen oder bei den Stammtischen zu erscheinen, haben wir noch niemanden fortgeschickt.

Was ist der schnellste Weg um ein Junger Verlagsmensch zu werden?

Unsere Internetseite. Dort gibt es auch einen Newsletter, den man unbedingt abonnieren sollte.

Fragen: Kai Mühleck