Buchmarkt 2025

Bildung ist Zukunft

25. August 2011
von Börsenblatt
Wie es gelingen kann, praxisnah und innovativ auszubilden. Von Monika Kolb-Klausch, Bildungsdirektorin des Börsenvereins und Geschäftsführerin mediacampus frankfurt.

Bildung – in allen Facetten – kann sich nur marktorientiert entwickeln. Konkret, die Anforderungen der Unternehmen sind der Maßstab jeder bildungspolitischen Entscheidung. Die Bedürfnisse des Markts und die unserer Kunden zu kennen, ist heute wichtiger denn je. Die Produkt­lebenszyklen im Bildungsbereich haben sich analog zu anderen Lebenszyklen verändert. Arbeit im Bereich Aus- und Fortbildung darf daher nie statisch sein, sondern immer am Puls der Zeit. Unsere Aufgabe ist es ganz nah am Markt, also bei den Buchhandlungen und Verlagen, zu sein.

Die Stärkung der Bildung und damit auch die Neupositionierung des mediacampus frankfurt wurde 2007 in die Vorstandsstrategie des Börsenvereins aufgenommen. Der Auftrag wurde erteilt, sich neu aufzustellen, neue Bildungsformate für Buchhandel und Verlag zu entwickeln und die Menschen aller Altersstufen in diesem Branchenveränderungsprozess zu begleiten.

Seitdem ist die Bildungsarbeit im Verband und speziell am mediacampus frankfurt einem umfassenden Umstrukturierungsprozess unterworfen: Viele erinnern sich sicher noch an die öffentlichen und teilweise sehr hitzigen Diskussionen der vergangenen zwei Jahre. Diese resultierten aus den tief greifenden Veränderungen in der Branche, denen sich der mediacampus frankfurt gestellt hat und die auch die Thesen beschreiben.
Die Neupositionierung der Schulen und die Weiterentwicklung zu einem modernen, zeitgemäßen "mediacampus" wurden gemeinsam vor vier Jahren verabschiedet.

Durch den praxis- und handlungsorientierten Ansatz, den wir unter anderem durch zahlreiche Projekte oder Veranstaltungen abdecken und die wir mit unseren Partnern durchführen, ist das Aufgreifen neuer, kontroverser Themen – auch aller digitalen Facetten – gewähr­leistet. Auch durch den berufsbegleitenden Bachelorstudiengang haben wir neue Wege eingeschlagen, um den Anforderungen moderner Lebensläufe gerecht zu werden.

Unser Ziel darf es jedoch nicht sein, Ressourcen abzubauen, sondern wir müssen allen Unternehmen noch viel stärker verdeutlichen, dass nur mit gut und stetig aus- und weitergebildeten Mitarbeitern die Branche zukunftsfähig ist. Bildung ist eine Investition in die Zukunft.

Trotz schwierigster Marktlage ist es uns in den vergangenen Jahren gelungen, die Anzahl der Aus- und Weiterbildungsteilnehmer enorm zu erhöhen. Das damit spürbar deutlich werdende Bewusstsein – lebenslange Entwicklung und gute Bildung ist erfolgsrelevant – muss gestärkt und weiterentwickelt werden. Für uns heißt das, uns immer wieder kritisch zu hinterfragen, unsere Produkte, Formate und Organisation zu optimieren, Kundenfeedbacks ernst zu nehmen und natürlich sowohl neue Player als auch neue Themen und kontroverse Entwicklungen auf allen Ebenen zu berücksichtigen.

Die Thesen in all ihren Ausprägungen zeigen, dass der Wandel auch im Bereich der Bildung stattfinden muss und sie sind, für mich persönlich gesprochen, auch eine Bestätigung des eingeschlagenen Wegs.

In der nächsten Ausgabe kommentiert Thomas Bez von Umbreit These 19 zum Zwischenbuchhandel. Sämtliche Thesen und bisherigen Beiträge finden Sie auf boersenblatt.net.