Christian Morgenstern, Anke am Berg: Die drei Spatzen. Eulenspiegel Kinderbuchverlag, 12 S., 5,95 Euro
"In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.
Der Erich rechts und links der Franz
und mittendrin der freche Hans."
Morgensterns Bild der frierenden und sich gegenseitig wärmenden Spatzen ist ein unverwüstlicher Klassiker, den Kinder lieben, weil sie sich sofort in die Spatzen hineinversetzen.
Viola Rohner, Erhard Dietl: Frohe Weihnachten, Herr Juri. Gerstenberg, 32 S., 13, 95 Euro
Verkehrte Welt: Herr Juri macht alles komplett anders als die anderen Menschen - nur an Weihnachten muss alles seine Ordnung haben. Heiterer Diskussionstoff für den Nachwuchs.
Gerd Hahn: Malmi. Baumhaus, 32 S., 12,99 Euro
Malmis kleiner Schneemann wird in der Nacht lebendig: Ganz schön frech, der Kleine, und neugierig: Überall steckt er seine Nase hinein. Dann kommt noch der Schneemann vom Nachbarsjungen dazu, der lange Lulatsch - aufregend.
Geraldine Elschner: Die Weihnachtsgeschichte. Mit Bildern der Fresken von Giotto di Bondone. Minedition, 32 S., 12,95 Euro
So nah, wie hier die alten Fresken Giottos herangezoomt werden, wirken sie plötzlich sehr heutig und vertraut. Der Sprung in die Kunstgeschichte offenbart beiendruckende Bilder, begleitet von der Nacherzählung der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium.
Nancy Walker-Guye, Alessandra Micheletti: Stille Nacht. Aracari, 28 S., 14,90 Euro
Kalt ist es draußen in den Bergen, und Niculin sitzt mit seinen Eltern in der Christmette. Als er einen funkelnden Stern sieht, stiehlt er sich hinaus und entdeckt, dass es die Laterne eines Pärchens ist. Die suchen verzweifelt eine Bleibe für die Nacht, und Niculin zögert nicht, sie nach Hause einzuladen. Plötzlich ist er ganz nah am Wunder der Weihnachtsnacht dran – ein Bilderbuch zum Herzerwärmen.
Esther Kinsky, Sarah Fricke: Eines Abends im Winter. Jacoby & Stuart, 32 S., 16,95 Euro
Was tut sich an kalten Winterabenden so hinter den Fenstern der Nachbarschaft? Drei Katzen entdecken bei ihrem Rundgang, wie die Menschen Lichterfeste feiern, das jüdische Chanukka, das indische Diwali oder Weihnachten. Dem Buch liegt eine CD bei, auf der die Autorin liest und von Kindern der Potsdamer Singakedemie und Musikern all over the world begleitet wird.
Willi Fährmann, Annegert Fuchshuber: Es stand ein Stern in Bethlehem. Annette Betz, 32 S., 12,95 Euro
Da kommt die Qualität zweier erfahrener Kinderbuchschaffender zusammen:Zu den ungemein stimmungsvollen Bildern Annegert Fuchshubers hat Willi Fährmann die Geschichte von Christi Geburt in Reime gesetzt. Eine Wiederentdeckung zum Nachsprechen.
Walter Wick: Ich finde was ... zur Weihnachtszeit. Kosmos, 40 S., 13,40 Euro
Ein Suchbilderbuch, das bestimmt eine Stunde unterhält: Solange muss man mindestens suchen, bis man wirklich alle teils gut "getarnten" Dinge auf den Doppelseiten gefunden hat. Und dann nochmal.
Mecka Lind, Lars Rudebjer: Die Hühnerweihnacht. Ellermann, 32 S., 14,95 Euro
Hahn Tocke und seine Hühner haben ihr Lebtag noch nicht so viel Schnee gesehen. Klar, dass sie die Zeit zum Schlitten fahren, zur Schneeballschlacht usw. nutzen, bis es plötzlich für Huhn Polly gefährlich wird. Eine beiliegende DVD enthält eine achtminütige Zeichentrickverfilmung, die der WDR für "Die Sendung mit der Maus" produziert hat.
Rainer Oberthür, Renate Seelig: Die Weihnachtserzählung. Gabriel, 32 S., 12,95 Euro
Warum eigentlich feiern wir Weihnachten? Im Dialog mit einem Kind erzählt Rainer Oberthür die Geschichte der Geburt Jesu aus den Evangelien und flicht sie neu ineinander: So wird klar, was die 2000 Jahre alten Ereignisse für uns heutige Menschen bedeuten können. Renate Seeligs Bilder sind dabei von harmonischer Schönheit.
Hans Christian Andersen, José Sanabria: Das Mädchen mit den Schwefelhölzern. Minedition, 32 S., 12,95 Euro
Das kleine Mädchen inmitten der um sie herum eilenden Bürgersfrauen und Bussinessmänner, allein, frierend, verlassen: José Sanabria schafft berührende Bilder, die die Intention von Andersens Märchen nachdrücklich zur Geltung bringen, stille und zugleich dramatische Szenen.
Alessandro Lecis, Linda Wolfsgruber: "Ich bin nicht Rotkäppchen! Gerstenberg, 32 S., 12,95 Euro
Kann man Schnee behalten? Wie lange? Wann muss man ihn loslassen? Das Mädchen sammelt in seinem Korb "weichen Schnee - weißer als Milch, leichter als die Wolken und frischer als Zitroneneis." Unterwegs begegnet es im Wald einem weißen Bären, der es ein Stück begleitet. "Du kannst im Schnee spielen und tanzen, aber mitnehmen kannst du ihn nicht", meint er.
Hanna Johansen, Hildegard Müller: Es weihnachtet sehr ... und ich bin immer noch die Katze. Hanser, 48 S., 10 Euro
Halb Bilderbuch, halb Kinderbuch, auf jeden Fall aber ungemein lustig: Hanna Johansens Katze Ilsebill erklärt den Lesern, wie merkwürdig sich ihre Menschen im Dezember benehmen. "Wenn es dunkel wird, schalten sie die Lampe aus und setzen sich an den Tisch. Aber es ist nicht ganz dunkel. Auf dem Tisch brennen Lichter. Feuer auf dem Tisch! Das darf nicht wahr sein. 'Seid iht verrückt geworden?', sage ich."
Barbara Wersba: Ein Weihnachtsgeschenk für Walter. Tulipan, 64 S., 14,90 Euro
Er ist wieder lieferbar und darf für Bücherfreunde nicht fehlen: Ratte Walter lebt im Haus der Kinderbuchautorin Miss Pomeroy - und kann lesen. Als Walter merkt , dass Miss Pomeroy eine Muas zur Heldin ihrer neuen Geschichte macht, schreitet er ein. Trotz vieler wunderschöner Zeichnungen kein reines Bilderbuch mehr, sondern ein Kinderbuch für Leser ab acht oder für Jüngere zum Vorlesen. Und eine Liebeserklärung an die Literatur.
